Da die Zeit vom Sommer bis zu den Weihnachtsferien immer recht lang ist, buchten wir 10 Tage Rhodos.
Die griechische Insel ist auch im Oktober noch sehr gut zu bereisen. Bei 25 bis 27 Grad ist die Erholung schon vorprogrammiert und auch das Meer lädt mit 22 Grad zum Baden ein. Siehe: Klima auf Rhodos.
Von Hamburg aus ging es mit Germanwings (zu dem Zeitpunkt schon in Eurowings umbenannt) im Direktflug nach Rhodos. Der Flughafen im Norden der Insel liegt nicht weit entfernt von Rhodos Stadt. Mit dem Bus benötigt man allerdings dann fast 2 Stunden, um in den Süden der Insel zu gelangen, wo unser Hotel lag. Das Hotel liegt in der Nähe von Lahania. Um die Anlage des Hotels liegt nichts, was man zu Fuß erreichen könnte. Will man also etwas von der Insel sehen, ist man auf den Regionalbus angewiesen oder man mietet einen Leihwagen. Da ein Tag für den Kleinwagen 40 Euro kostet, lohnt es sich einen Wagen für 3 Tage zu mieten und zahlt dann nur 80 Euro (also ca 27 € pro Tag).
Inhaltsverzeichnis
Loop: Gennadi, Váti, Apolakkia, Kattavia
Was man auf Rhodos alles unternehmen kann
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Impressionen aus unserer Hotelanlage
Unser Hotel Atrium Prestige & Spa im Südosten der Insel bei Lachania ließ keine Wünsche offen. Hier konnten wir die Seele baumeln, uns verwöhnen lassen und das leckere Essen genießen.
Der Bus, der an der Bushaltestelle vorm Hotel anhält, holt einen morgens um 8.45 Uhr ab und fährt über Lindas nach Rhodos Stadt. Dort fährt er dann wieder um 17 Uhr die gleiche Strecke zurück, für die man pro Strecke 7,50 Euro zahlen muss und die ca. 2 Stunden Fahrzeit benötigt.
... und abends
Wir entschlossen uns einen Mietwagen zu buchen, damit wir auch etwas von der Insel sehen konnten. Natürlich viel es uns schwer, das Hotel tagsüber zu verlassen, trösteten uns aber damit, dass wir ja durchaus auch noch einige Zeit an unserem herrlichen Pool verbringen konnten.
Typische Steine aus dieser Gegend.
Tour 1
Prasonisi - Lindos - Asklipion
Prasonisi
Die Halbinsel Prasonisi (auf deutsch "grüne Insel") trennt das Mittelmeer vom Ägäischen Meer und ist besonders beliebt bei Wind- und Kitesurfern.
Auf dem riesigen Sandparkplatz kann man kostenfrei seinen Wagen abstellen, um über den Isthmus (Sandbank) und der Insel zum Leuchtturm zu wandern.
Ganz viele Steinmännchen sind auf dem Weg zum Leuchtturm zu sehen und markieren nicht nur den Weg, sondern faszinieren durch ihre Vielfältigkeit und animieren zur eigenen Kreation.
Prasonisi ist etwa 2 km lang und 1,5 km breit und befindet sich am äußersten südlichen Ende von Rhodos. Die Halbinsel ist durch einen aus Sand bestehenden Isthmus mit dem Festland verbunden. Bei Sturm und hohen Wellen wird er regelmäßig überflutet.
Lindos
Die Burgruine liegt auf einem 116 m hohen Felsen direkt im Stadtkern. Außerhalb des Stadtkerns gibt es mehrere Parkplätze von denen aus man über einen längeren Fußweg die Akropolis erreichen kann.
Der nahe Parkplatz an dem Ort sollte 5 Euro, der Eintritt zur Akropolis pro Person 12 Euro kosten, die Akropolis sollte in 1,5 Stunden schließen und die vielen Touristen werden ständig angequatscht. Darum entschieden wir uns stattdessen zum kleinen Ort Asklipion zu fahren, der ohnehin auf unserem Rückweg lag.
Asklipion
Ein Besuch des kleinen Ortes ist sehr empfehlenswert.
Das kleine Bergdorf hat ca. 300 Einwohner. Die Ortschaft ist vom Tourismus noch wenig berührt. Namensgeber oder -patron des Ortes ist der Sohn des Apollon, Asklepios, der Gott der Heilkunde.
Die orthodoxe Marienkirche
Das sehenswerte Gotteshaus wurde nach dem 13. oder 14 Jahrhundert zu Ehren Marias Entschlafung geweiht.
Foto 1 Foto 2 Foto 3
Foto 1: Der Kirchplatz ist mit dem für rhodische Kirchen typischen Kocklaki-Boden aus schwarzen und weißen Kieseln belegt.
Foto 2: Auffallend prächtig ist die geschnitzte Ikonosthase, die den Altarraum abtrennt.
Foto 3: Die kunstvollen Fresken sind auch heute noch sehr gut erhalten und schmücken das Kircheninnere. Die Kunstwerke zeigen Bilder aus dem Leben Christi, der Mutter Gottes und Szenen aus der Offenbarung des Johannes, die sehr selten sind. Die Wandmalereien stammen aus dem Jahre 1646 und 1677.
Um die Marienkirche von innen sehen zu können, mussten wir durch das Museum (1 Euro Eintritt) gehen.
Das Museum
Unterhalb der Kirche kann man nach dem Besuch noch einen alten griechischen Wohnraum besichtigen.
Alter griechischer Wohnraum
Webstuhl Wohn-, Ess- und Schlafzimmer Kamin Schlafbett
Anschließend fuhren wir noch die schmale, steile Straße zu den Ruinen der alten Ritterburg hoch.
Die alte Burgruine thront über dem Ort
Die Ritterburg, die vermutlich aus dem 15. Jahrhundert stammt, gibt einen herrlichen Ausblick. Alte überlieferte Geschichten besagen, dass es einen Tunnel gegeben haben soll, der von dem Ort direkt in die Burg geführt hat. Dieser sollte die Dorfbewohner vor angreifenden Piraten geschützt haben.
Aufstieg zur Burgruine Weiter Blick über das Land Ausgang des Fluchttunnels?
Tour 2
Rhodos Stadt - Die Quellen von Kallithea
Unser zweiter Ausflugstag sollte ganz der Besichtigung von Rhodos Stadt dienen. Man muss sich hier auf die vielen Touristen einstellen und die zahlreichen Verkaufsstände. In der Hochsaison wird das sicherlich noch viel schlimmer sein, als im Oktober. Für alles werden Eintrittsgelder genommen. Man merkt, dass der Staat Geld braucht. Nach unserem Bummel durch die Altstadt entschieden wir uns auf dem Rückweg die Quellen von Kallithea anzusehen (Eintritt 3 €) und dort noch ein erfrischendes Bad in der schönen Bucht zu nehmen.
Rhodos Stadt
Die Altstadt gehört seit 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Stadt Rhodos im Norden der Insel mit ihren ca. 51.000 Einwohnern teilt sich in die Neustadt und die Altstadt, die von einer riesigen Stadtmauer umgeben ist. Über der Stadt befinden sich auf dem Monte Smith die Reste einer antiken Akropolis. Der Koloss von Rhodos stand angeblich am Eingang des antiken Mandraki-Hafens. Der Besuch der Inselhauptstadt ist eine Reise in die Vergangenheit: Die 2400 Jahre zurückreichende Geschichte ist in den Gassen bis heute allgegenwärtig.
Der Mandraki Hafen
Der Mandraki-Hafen im Norden von Rhodos-Stadt ist so alt wie die Stadt selbst, die 408 v. Chr. gegründet wurde. Im einstigen Fischerhafen liegen heute Ausflugsboote und Yachten. Die Hafeneinfahrt wird flankiert von den beiden Wappentieren Hirsch und Hirschkuh, die jeweils auf Säulen stehen. Die Vorstellung, dass an dieser Stelle einst der mächtige Koloss von Rhodos gestanden haben könnte ist verführerisch. Auf der Mole des Hafens stehen noch drei mittelalterliche Windmühlen, an deren Ende die Festung Agios Nikolaos aus dem 15. Jh. zu sehen ist.
Die Stadtmauer der Altstadt
Beeindruckend sind die mächtigen Stadttore. Mit welchem Aufwand sich die Ritter gegen den türkischen Feind schützten, wird daran deutlich, dass sie teilweise bis zu 12 m breit ist. Zwei Jahrhunderte hat es in Anspruch ge-nommen, um die ca. 5 km lange Stadtmauer fertigzustellen.
Die Altstadt
Der Aphrodite Tempel war vor 2500 Jahren ein Ort wo die Bewohner von Rhodos Stadt ihre Anliegen den Göttern anvertrauen konnten. Sie ist heute eine der Top-Sehenswürdigkeiten.
Der Eulenbrunnen auf dem Hippokrates Platz Die Sultan Mustafa Moschee
Die spätgotische Kirche aus dem 14. Jh. der Gottesmutter in der Burg - Panagia top Bourgou befindet sich im ehemaligen Judenviertel der Altstadt. Sie wurde im 2. Weltkrieg zerstört, sodass heute nur noch die drei Bögen der Apsis des Altarraumes zu sehen sind.
Ritterstraße Uhrturm Großmeisterpalast
Am Ende der sehenswerten Ritterstraße kommt man zum Großmeisterpalast, den man für 8 € Eintritt besichtigen kann. Die Stadtmauer kann man für 3 € betreten. Der Eingang ist neben dem Großmeisterpalast. Den Roloi-Uhrturm kann man kostenlos besteigen und hat von dort oben einen herrlichen Blick über die Stadt.
Die Quellen von Kallithea
Das Monument der 4 Jahreszeiten.
Neun Kilometer südlich von Rhodos Stadt an der Ostküste liegen die Quellen von Kallithea. Schon seit der Antike sind die Quellen für ihre therapeutische Eigenschaften bekannt und wurden als Heilquellen seit 1929 genutzt. Die Themenanlage im romanischen Orientstil wurde am 1. Juli 1929 unter italienischer Herrschaft eingeweiht. Im Jahr 2007 wurde, die im 2. Weltkrieg völlig zerstörte Anlage, wieder eröffnet. Der einzigartige architektonische Stil, die kieselbepflasterten Böden, die große Rothonda mit der Rundmauer, das Atrium mit der faszinierenden Eingangstreppe in Kombination mit dem natürlichen Landschaftsbild formen einen nostalgischen Hintergrund der an eine Szenerie aus der Kinowelt erinnert.
Hier wurden zahlreiche Filme gedreht. Zu den bekanntesten Filmen gehören "Die Kanonen von Navarone" und "Alexis Zorbas" u.w.
Eintritt 3 Euro.
Eingang zu den Thermen Badebucht in den Thermen
Rotunde Innenansicht der Rotunde mit Kieselboden
Tour 3
Loop: Gennadi, Váti, Apolakkia, Kattavia
Am dritten Tag wollten wir nicht mehr so lange im Auto sitzen und so entschlossen wir uns den südlichen Loop auf der Insel zu fahren. Die Straße ist gut ausgebaut. Entsetzt und erschrocken hat uns der Anblick des völlig verdreckten Strandes an der Südwestseite der Insel. Angeschwemmtes Spielzeug, Schuhe und dgl. erinnerte uns an die Flüchtlingsproblematik. Höhepunkt unserer Tour war sicherlich der herrliche Sonnenuntergang.
Impressionen von unserer letzten Tour
Was man alles auf Rhodos unternehmen kann:
- Filerimos (267 m hoher Hügel 8 km bei der Hauptstadt) - Kalithea Thermen - Koskinos (Ort), schöner alter Ortskern unterhalb der Kirche - Psinthos (Ort) - Rodni-Park - Kastell Monolithos - Kastell Kritinia - Kritinia (Ort), lauschiger Dorfplatz - Kamiros (antike Stätte / Ausgrabungen) - Anthony-Quinn-Bucht - Tsambika Bucht - Archangelos (Ort) mit Johanniterburg - Lindos - Asklipio (Ort) mit Kastell und Museum - Lachanis (Ort), urige Gassen rund um die Kirche - Moni Skladi - Prasonist (Halbinsel) - Plimiri (Hafen) mit netter Taverne - Profitis Ilias - Eleousa (alte ital. Ruinen) - Moni Tharri - Butterfly Valley (Tal der Schmetterlinge, 5 €, beste Zeit Juni - August) - Apolakkia-Stausee - Epta Piges (Seven Springs Waterfall) - Insel Rundfahrt - Fanes (beliebtes Ziel für Kite- und Windsurfer) sowie die Nachbarinseln: Chalki (Fähre z.B. ab Kamiros Skala oder aber von Rhodos Stadt in 1 h und 20 min.) und Symi |
Fazit
Wir hatten in der Zeit vom 15. bis 25. Okt. nur schönes Wetter, die wir an den herrlichen Pools und auch am hauseigenen Strand des Hotels sehr genießen konnten. Den Mietwagen hätte man durchaus auch nur für 2 Tage mieten können, das hätte gereicht. Der Ausflug nach Pradonisi und Rhodos Stadt hat uns sehr gefallen und möchten wir nicht missen.
Wir sind sicherlich nicht das letzte Mal auf Rhodos gewesen und werden uns öfter mit viel Wehmut an die herrliche, erholsame Zeit auf Rhodos erinnern. Ein Trost nur, dass wir Weihnachten und Sylvester wieder auf Florida sein werden.
Beachte: Seit Januar 2018 erhebt Griechenland eine Übernachtungssteuer.