Von Judith & Thomas
Ausführlicher Bericht einer 3-wöchigen Rundreise mit dem Wohnmobil/Kastenwagen mit vielen Wanderungen.
Zusammenfassung
Slowenien wird für uns als das Land der Blumen und Schmetterlinge in Erinnerung bleiben. Ein Land von gegensätzlicher Natur, die Julischen Alpen im Westen, im Süden ein kleines Stück Adria und im Osten Weinberge und Ebenen. Ein Land von freundlichen Menschen, alpenländischer Charme gemischt mit mediterranem Temperament. Wir machten mit unserem Kastenwagen Amundsen eine Rundreise, um alle Ecken des relativ kleinen Landes zu erkunden und waren beeindruckt: die bilderbuchreife, türkisfarbene Soča, die von den höchsten Bergen in den Alpen bis in Mittelmeer fließt – das Karstgebirge mit unergründlichen und noch vielen unerforschten, aber auch touristisch schon sehr erschlossenen, beeindruckenden Höhlen – die charmanten Städte Ljubljana, Piran und Škofia Loka mit Cafés und schönen alten Häusern – das Hügelland mit Weinanbau – und letztendlich die Julischen Alpen, die spektakuläre Wandererlebnisse versprechen.
Unser Blog der dreiwöchigen Reise gibt einen Überblick über das Land, und einen Einblick in unsere Reiseerlebnisse, wie zum Beispiel unsere Mitfahrerin Fanny (unsere Katze) oder Kochen und Brot backen mit dem Dutch Oven.
16. Juni 2018 - Bleder See
Nach kurzer Mittagspause wanderten wir um den See, eine Strecke von knapp 7 km. Beim Café des Hotels Park aßen wir die berühmten, und wirklich extrem leckeren Cremeschnitten. Es war zunächst sonnig warm, dann bezog es sich, es blieb aber schwül. Am späten Nachmittag durfte natürlich das Highlight der Insel auf dem See nicht fehlen, welche wir mit dem Pletna Boot erreichten. Man darf dort selbst die Glocke zu Ehren Maria läuten, und der Legende nach geht ein Wunsch in Erfüllung. Die Fahrt auf dem See ist wirklich idyllisch, aber billig ist das Ganze nicht. 14 € Überfahrt und 6 € Eintritt in die Kirche pro Person.
17.-18. Juni 2018 - Die Soča
Erfreulicherweise fährt auch in der Nebensaison der Bus zwei Mal am Tag, der uns nach
Trenta am nächsten Morgen brachte. Hier empfiehlt es sich, an der Touristeninformation
nachzufragen, denn im
Internet war es nicht ersichtlich, dass vor Ende Juni der Bus schon fährt.
Um kurz nach 10 Uhr waren wir in Trenta und wanderten in Richtung Lepena, zum Campingplatz
insgesamt 14 km zurück. Kleine Pfade gehen links und rechts und manchmal recht steil im Wald an der Soča entlang. Das stetige Bergauf und Bergab begannen wir bald in den Muskeln zu spüren. Am
meisten begeistert uns die Blumenwelt und die unzähligen Schmetterlinge, die Thomas geschickt mit der Kamera einfängt. Erfreulicherweise war das Wetter nicht zu heiß und einige Wolken brachten
leichte Abkühlung, denn die Sonne brannte. Die Hängebrücken bergen ein besonderes Vergnügen, schwingt doch jeder Schritt erheblich. Und der Blick in den steilen Abgrund ließ zumindest Judith ab
und zu nervös werden. Die Soča fließt manchmal sprudelnd über die Steine, manchmal reißend durch eine enge Felsfurt und wir begeisterten uns an jeder neuen Sicht.
19. Juni 2018 - Kobarid
Auf dem Wege abwärts der Soča hatten wir ein Kleinod eines Wanderweges bei Trnovo gefunden. Wir parkten vor dem dortigen Campingplatz, im übrigen auch die Anlaufstelle für endende Kajakfahrten. Dort waren viele Pickupwagen, die die Kanus wieder zurück brachten. Die kurze Wanderung ließ sich nicht mit Komoot planen, also liefen wir nach der Beschreibung des Wanderführers. Vor der Hängebrücke ging es rechts hinunter und ca. 1,5 km entlang der Soča. Der Pfad wurde immer enger und man musste über einige Steine klettern, aber es lohnt sich diesen besonders schönen Flussabschnitt entlang zu gehen. Zurück ging es über das kleine Dorf Trnovo.
Kurz vor Mittag erreichten wir Kamp Koren, den Campingplatz für diese Nacht. Von dort aus kann man den Historischen Wanderpfad Kobarid laufen, was wir am Nachmittag auch machten. Zunächst ging es zum beeindruckenden Kozjak Wasserfall, danach über die Hängebrücke steil den Berg hinauf zu einer alten Siedlung. Beeindruckend sind auch die Militäranlagen und Gräben bzw. tiefe, in den Stein gehauene Wege und Treppen aus dem 2. Weltkrieg. Mehr dazu gibt es im Museum in Kobarid, das wir aber aufgrund fehlender Zeit nicht besuchten. Statt dessen aßen wir sehr lecker im Restaurant Hisa Polonka, in dem es köstliche lokale Speisen, ein leckeres, lokales Bier und den hier regional herstellten Käse gab. Auch ein Käsemuseum kann man in Kobarid besichtigen. Und zum Abschluss des Tages hüpfte Thomas in die eiskalte Soča.
20.-21. Juni 2018 - Tolmin und Lipica
Am Morgen darauf, fuhren wir zur Tolmin Klammen, wo in der schönen Schlucht ein gut beschilderter Rundweg angelegt ist. In der Schlucht fließen die Flüsse Tolminka und Zadlascica zusammen und man hat eine spektakuläre Aussicht von der Teufelsbrücke. Eine Thermalquelle kann leider wegen eines Bergsturzes nicht mehr besichtigt werden. Es geht treppauf und -ab, schließlich kann man sich noch die Dantehöhle ansehen bis zu einem abgesperrten Bereich. Der Zugang ist niedrig, steil und nicht unbedingt sehenswert. Die Höhle hatte Dante zu seiner Vorstellung der Hölle in seiner „Göttlichen Komödie“ inspiriert. Wir parkten am Eingang und zahlten pro Person 4€ Eintritt.
Danach fuhren wir nach Lipica zum Gestüt, wo seit 1580 Lipizzaner gezüchtet werden. Da die reguläre Strecke Staus auswies, fuhren wir über Italien und brauchten ca. 2 Stunden. Der Eintritt ins Gestüt ist mit 16€ pro Person relativ teuer. Hierfür kann man ein kleines Museum, Stallungen, die Kirche und diverse Gebäude ansehen. Möglich sind auch Führungen, eine Kutschfahrt über das weitläufige Gelände und Dressurvorführungen in der Reithalle. Wir lernten, dass Lipizzaner erst im Alter von 4-7 Jahren ihr weißes Fell bekommen und braun geboren werden.
22. Juni 2018 - Reka Schlucht und Škocjan Höhle
23.-24. Juni 2018 - Piran
Am späten Nachmittag startete Thomas seinen ersten Brotbackversuch in der Dutch Oven Kastenform im Atago. Wir stellten beim ersten Roggenbrot fest, dass 20 Brickets zu viele sind, denn die Kruste wurde recht schwarz. Das nachfolgende Weißbrot, wo wir die Brickets auf 12 Stück reduzierten, wurde hingegen perfekt! Wir ließen den Abend mit leckerem Brot, Aufschnitt und Salat und einem Bad in der Adria ausklingen.
Am nächsten Tag, nachdem wir mit leckerem Sonntagsbrot gefrühstückt hatten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg nach Izola. Dieses ebenfalls hübsche, wenngleich nicht ganz so wie Piran beeindruckende Adriastädtchen liegt 11 km entfernt. Der Küstenweg geht entlang der Steilküste vorbei an Salzgewinnungsfeldern mit schönen Ausblicken auf die Adria. Wir hatten uns auch in Izola ein landestypisches, kleines Fischrestaurant ausgesucht, das Gostlina Bujol, wo die Speisekarte nur auf Slowenisch vorhanden ist, der Wirt einen aber ausgezeichnet berät. Zum Mittagessen gab es einen leckeren gemischten Vorspeisenteller, Kalamari für Thomas und Moli - kleine leckere Fische - für Judith. Zurück fuhren wir mit dem Bus, der im Zentrum von Izola abfährt und ca. eine halbe Stunde über Portoroz bis nach Piran braucht.
25. Juni 2018 - Burg Predjama und Höhle Postojna
26. Juni 2018 am Morgen - Sickersee bei Cerknica
Wir beschlossen nicht die Wanderung mit 520 Höhenmetern auf den Slivnica zu machen, sondern beim Sickersee direkt zu wandern. Die Tour betrug gut 12 Kilometer und es war nicht einfach einen Weg zu finden, denn direkt am See gibt es verständlicherweise keinen Pfad, steht hier doch meistens alles unter Wasser. Besonders hat uns fasziniert, dass der See auf der Karstebene dadurch entsteht, dass der unterirdisch fließende Fluss bei hohem Wassermengen wie bspw. der Schneeschmelze anschwillt und das Wasser nach oben drückend den See bildet. Auch wenn der See im Frühjahr wegen hoher Wasserstände sicher noch beeindruckender ist, fanden wir auch im Sommer die vielen Gras- und Schilfwiesen, die unter Wasser standen, sehr schön. Interessant sind ebenfalls die Karststeine unter Wasser und die tiefen Rinnen, so dass die Wasserwelt wirklich anders wirkt als die uns bekannten Sumpflandschaften. Der Hinweg führte über einen Waldweg mit schönen Ausblicken Richtung Otok, danach ging es den normalen Fahrweg mit vielfältigen Sickerseeeindrücken zurück. Zum Abschluss fuhren wir noch auf den Slivnica, um von dort die Aussicht auf die Fläche zu genießen, die der See mit seinen bis zu 26 Quadratkilometern bei Hochwasser überflutet. Es handelt sich um den größten Sickersee Europas.
hier geht's zum 2. Teil unserer Reise durch Slowenien
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