Von Judith und Thomas
Am Sonntag haben wir einen Ausflug zur Hallig Hooge unternommen und dabei herr-lichen Sonnenschein gehabt. In Schüttsiel, rund 40 km nördlich von Husum, geht es auf die Fähre. Die Überfahrt dauert rund 75 Minuten. Wir hatten eine Tour der Adler Schiffe gewählt, die auch die Fahrt mit Pferdewagen, die Eintritte in den Königspesel, das
Sturmflutkino, sowie eine Erbsensuppe bei der Rückfahrt beinhaltete. Der organisatorische Service war leider nicht sehr gut, so dass wir eher eine eigenständige Organisation empfehlen würden.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hooge
Die Warften waren beeindruckend mit dicht gedrängten hübschen Bauernhäusern, die Wiesen blühten sommerlich mit vielen hübschen Blumen und der Königspesel war ein besonderes Highlight mit den wunderschönen, alten Fliesen an den Wänden.
Auf der Rückfahrt konnten wir noch einige sich auf einer Sandbank sonnende Seehunde beobachten.
Inhaltsverzeichnis
Info: Schiffsplan für die An- und Abfahrten Kirchwarft St.-Johannis-Kirche Info: Wetter und Tide auf Hallig Hooge
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Die Halligen
Die Halligen sind kleine, nicht oder nur wenig geschützte Marschinseln vor den Küsten, die bei Sturmfluten überschwemmt werden können. Sie liegen im nordfriesischen Wattenmeer an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins sowie an der Nordseeküste Dänemarks. Sieben der zehn Halligen sind heute noch bewohnt.
Die Halligen erheben sich nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, weshalb sie während einer starken Flut, mit Ausnahme der Warften, überspült werden. Ihre Flora weist salzwasserresistente Arten auf, die der Landschaft ihr besonderes Gepräge geben. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass der Halligboden kein Süßwasser speichert, sodass es auf den Halligen außer Regenwasser kein natürliches Süßwasser gibt.
Die Halligen sind erdgeschichtlich junge Inseln, die durch Aufschlickung bzw. Aufschwemmung bei Überflutungen erst im vergangenen Jahrtausend auf altem, untergegangenem Marschland entstanden sind.
Die Warft
Eine Warft ist ein künstlich aus Erde aufgeschütteter Siedlungshügel, der dem Schutz von Menschen und Tieren bei Sturmfluten dient. Sie waren lange for dem Deichbau der einzig wirksame Hochwasserschutz.
Hallig Hooge
Hooge ist die zweitgrößte der zehn Halligen im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer.
Sie ist, anders als die anderen Halligen, von einem rund 1,20 Meter hohen Steindeich umgeben, so dass es vor Überflutung durch leichtere Sturmfluten geschützt ist. Dennoch wird die Hallig durchschnittlich zwei- bis fünfmal jährlich von Landunter betroffen (Tendenz steigend). Die Bewohner der Hallig siedeln auf zehn Warften.
Ende 2011 gab es nur noch 84 Einwohner auf Hooge, die hauptsächlich vom Tourismus leben.
Bis in die 1950er Jahre spielte die Müllentsorgung auf der Hallig Hooge keine Rolle, da fast alles, was an Resten übrig blieb, verwertet wurde. Das lag vor allem an der fast rein landwirtschaftlichen Ausrichtung der damaligen Halligwirtschaft. Seit den 1950er Jahren wurde der anfallende Müll in Gruben neben den Warften vergraben, wobei eine Grube pro Jahr genügte. Ab Anfang der 1970er Jahre wurde der Müll in Säcken gesammelt und vergraben. Heute wird der Müll in Containern gesammelt und abtransportiert.
Der Königspesel
Die größte Touristenattraktion ist der Königspesel, eine Friesenstube aus dem 18. Jahrhundert, die allerdings 1995 bei einem Brand beschädigt wurde. In diesem Haus hat einst der dänische König Friedrich VI. nach einer Besichtigung der damals zum dänischen Hoheitsgebiet gehörenden Hallig in der Nacht vom 2. zum 3. Juli 1825 übernachtet, weil eine Sturmflut eine Abfahrt unmöglich machte. Sie kann heute besichtigt werden und ist das zweite Museum der Warft.
Kirchwarft mit St.-Johannis-Kirche
Die St.-Johannis-Kirche befindet sich auf der Kirchwarft. Obwohl die Hooger Kirche erst 1637 geweiht wurde, trägt die hintere Bank auf der linken Seite des Gestühls die Jahreszahl 1624. In diesem Jahr wurde die in der großen Sturmflut von 1634 zerstörte Osterwohlder Kirche geweiht. Außer dem Gestühl stammen auch die Backsteine der Kirche, das Taufbecken und wahrscheinlich auch die Kanzel aus der zerstörten Kirche Osterwohld.
Die Kirche ist umgeben vom Friedhof, auf dem sich das Grab des langjährigen Norderooger Vogelwartes Jens Wand befindet. Auf dem Friedhof befindet sich ein schlichtes Holzkreuz, die „Heimat für Heimatlose“. In seinem Bereich wurden nicht identifizierte, angespülte Strandleichen begraben.
Bemerkenswert ist, dass das Pfarrhaus neben der Kirche weit größer ist als die Kirche selbst.
Im „Glockenstapel“, einem Holzstuhl, hängt die einzige Glocke der Hooger Kirche. Die Gottesdienste während des Sommers sind oft gut besucht und abwechslungsreich gestaltet, da jedes Jahr viele christliche Jugendgruppen die Hallig besuchen. Auch gibt es auf Hooge gelegentlich Gottesdienste, die komplett in niederdeutscher Sprache gehalten werden.
Die Kirchengemeinde Hooge wird von einem auf der Hallig wohnhaften Pfarrer betreut. Gottesdienste finden an allen Sonntagen sowie den landesweit üblichen Feiertagen statt.
Gaststätte Friesenpesel
Auf der Backens-warft, ganz in der Nähe vom Schiffs-anleger der Hallig Hooge, findet man dieses Restaurant.
Der „Friesenpesel“, die älteste Gaststät-te auf der Hallig, wird geprägt durch seine Einrichtung mit über 200 Jahre alten original holländischen Kacheln und dem alten „Pesel“, eine antik eingerichtete Stube von 1746.
Beeindruckende Wasserstandspegel
aktuell:
Tiere auf der Hallig
Wiesel, Enten, Schafe, Möwen, Seerobben.
Das Sturmflutkino Hanswarft
Im Strumflutkino Hanswarft kann man in einem 15-minütigen Kurzfilm auf einer Großbildleinwand auf eindrucksvolle Weise ein typisches Landunter sehen.
Der Eintritt für Erwachsene betragt 3,50 €, für Kinder 2,50 €
Zwölf Kilometer kann man auf dem Deich entlang spazieren gehen, begleitet von Möwen und dem Geruch des Salzwassers.
...weitere meiner Kurztrips