Heute bin ich nach 28 Tagen Seefahrt von Bord gegangen. Das ist schon ein richtiger Abschied, zumal das Verhältnis zur Crew und zu den drei weiteren Passagieren freundschaftlich gewesen ist. Jetzt sitze ich im Holiday Inn in Kuala Lumpur und freue mich über schnelles WLAN, weil ich mir gleich die News aus der Heimat herunterladen kann.
Kuala Lumpur |
In Kuala Lumpur (oder kurz KL), dem neben Singapur wohl „westlichsten“ Staat Asiens, bin ich nun schon zum 3. Mal.
Hier lässt es sich für Touristen preis-wert und gut leben.
Das Nationalmonument, das an den 1963 schließlich erfolgreichen Unab-hängigkeitskampf der Malaien erinnert,
ist immer wieder einen Besuch wert.
Chennai |
Etwas später lande ich in Indien, einer gänzlich anderen Welt. Dabei ist Chennai, das frühere Madras, mit 7 Mio Einwohnern die viertgrößte Stadt des Subkontinents.
Den Menschen geht es in der Hauptstadt des prosperierenden Bundesstaates Tamil Nadu besser als in vielen anderen Teilen Indiens.
Die einheimische Küche ist zu Recht für ihre Vielfalt und Würze bekannt.
Hierüber und über die mehr als 150 000 verschiedenen Hindu-Götter (einer für jeden nur denkbaren Anlass) erfahre ich eine Menge
bei einem Stadtrundgang mit Akila und 2 Mädels aus Buenos Aires.
Am nächsten Tag begebe ich mich an den mit 13 km angeblich zweitlängsten Strand der Welt. Den längsten hat Miami Beach.
Dort fesselt diese ungewöhnliche Kon-struktion meine Aufmerksamkeit, das Karl Schmidt Memorial.
Wikipedia meint dazu:
“The Karl Schmidt Memorial is an architectural landmark commemorating a European sailor, who drowned in 1930 trying to save the life of a girl.
It is located at Elliot's Beach in Chennai, Tamil Nadu, India. According to historians, Schmidt, who had gone to the beach, saw an English girl getting into the water,
who soon started struggling against the tide. In a successful attempt to save her life, he lost his own.
The English girl, who Schmidt saved from the sea, attended a party the following evening as though nothing had happened.
The then governor, who was apparently angry with her, built the memorial to mark Schmidt's gallant act.
Ich sage es ja immer wieder: “Reisen bildet!”
Oder wusstet ihr, dass es nur 3 Kirchen weltweit gibt, die über dem Grab eines der 12 Apostel errichtet worden sein sollen,
darunter die St. Thomas Basilika in Chennai.
Aufgrund der verspäteten Ankunft der CMA CGM Vela in Port Klang, bleiben mir für den Indien-Abstecher nur 4 Tage.
Einen davon nutze ich für den Besuch des UNESCO-Weltkulturerbes Mahaba-lipuram, 50 km südlich von Chennai.
Hier befindet sich einer der wichtigsten archäologischen Fundorte Südindiens mit zahlreichen Baudenkmälern aus der Pallava-Zeit (7. bis 9. Jahrhundert).
So ist das Flachrelief „Die Herabkunft der Ganga“ mit 12 m Höhe und 33 m Breite das wohl größte Felsrelief der Welt.
Wer mehr über den mythologischen Hintergrund erfahren möchte, wird auf Wikipedia schnell fündig.
Sightseeing bei 38° im Schatten ist allerdings auch nicht ganz ohne.
Da braucht es schon einen leckeren Fisch zum Lunch mit eiskaltem Kingfisher-Beer.
Bangkok |
Das „kulinarische Sightseeing“ wird 2 Tage später in Bangkok im Rahmen einer „Food-Tour durch Chinatown“ erfolgreich fortgesetzt.
Jetzt endlich zu zweit und mit fachkundiger Anleitung.
Yummi-yummi oder auf Thai: „Aroi!“
Am folgenden Tag wird der thailän-dische Königspalast auch von einer koreanischen? Reisegruppe besichtigt.
Die buddhistischen Mönche zahlen den Touristen mit gleicher Münze heim.
Unmittelbar südlich des Königspalastes befindet sich der Tempel „Wat Pho“.
Die Hauptattraktion ist die berühmte 46 Meter lange und 15 Meter hohe vergoldete liegende Buddha-Statue.
Dass der Gute hier ohne Air-Condition klar kommen muss, ist unschwer zu erkennen.
Während der 20-tägigen Gruppenreise („Asiatische Impressionen“ von Gebeco) wechseln die Reiseleiter jeweils an den Grenzübergängen.
Siem Reap |
Durch das „Niemandsland“ - hier zwischen Thailand und Kambodscha - geht es also „unbetreut“
Angekommen im Königreich Kambod-scha.
Mit der Gruppe und dem kambod-schanischen Reiseleiter Radet, der in den 90-iger Jahren in NRW den Hauptschulabschluss geschafft hat, haben wir Glück.
Ankor Watt |
Die Überreste der Millionenstadt Angkor Thom (zu Beginn des 13. Jhdt. wohl die größte Stadt der Erde) sind ebenso beeindruckend wie Ankor Watt.
Mit der Interpretation der ungeheuer zahlreichen Details könnte man sich jahrelang beschäftigen.
Da muss man zwischendurch auch mal Fofftein machen...
... bevor der nächste Tempel entdeckt werden möchte.
Schweinefleischtransport auf dem Mo-torrad.
Unser Stützpunkt hier ist Siem Reap, eine 200 000 Einwohner-Stadt im Nordwesten Kambodschas.
Das Essen ist, wie überall in SO-Asien, vielfältig und lecker. Es beginnt mit ganz normalem Schweinefleisch bis hin zu frittierten Vogelspinnen.
An die frittierten Vogelspinnen haben wir uns allerdings nicht herangetraut.
Wir lassen´s uns schmecken wie man sieht.
Phnom Penh |
Die Hauptstadt Phnom Penh erkunden wir mit unserem dortigen Guide Bora auf Fahrrad-Rikschas.
Die 2 Millionen-Stadt boomt seit dem Ende des Bürgerkriegs Anfang der 90-iger Jahre.
Am gepflegtesten wie meistens – die Anlagen um den Königspalast.
Erschütternd: das Genozid-Museum
In dieser ehemaligen Grundschule im Zentrum Phmon Penhs wurden wäh-rend der Roten-Khmer-Diktatur Pol Pots zwischen 1975 und 1979 viele „bürgerliche“ Kambodschanerinnen und Kambodschaner gefoltert und umgebracht.
Darunter auch die Eltern unseres Reise-leiters Bora.
Sie war Krankenhausärztin, er Uni-Professor.
Never we will forget
the crimes
committed during
the Democratic
Kampuchea regime.
Wir werden niemals die
Verbrechen vergessen,
die während
des demokratischen
Kampuchea-Regims begannen wurden.
Rabbit Island |
Bevor wir Kambodscha verlassen, gibt es noch zwei Erholungstage im Mekong-Delta.
... und auf Rabbit Island.
Can Tho |
In Vietnam werden wir vom Genossen Ho-Chi-Minh, dem neuen Reiseleiter Mr. Huy und Tausenden von Mopeds begrüßt.
Saigon |
Nach einer Nacht in der Provinzhauptstadt Can Tho im Mekong-Delta geht es in die quirlige 9 Millionen Metropole Saigon, die seit dem Ende des Vietnam-Krieges nach dem Übervater der Vietnamesen benannt ist.
Hier posiert er in hübscher Begleitung vor dem historischen Rathaus der Stadt.
Diese pulsierende Stadt allein ist eine mindestens einwöchige Reise wert.
Versäumen sollte man auf keinen Fall das War Remnants Museum, das die Gräuel des Vietnam-Kriegs wach hält. Vielleicht findet sich ja jemand auf dem folgenden Foto wieder.
Auch nachts verliert diese Stadt nichts von ihrer Vitalität.
Am kommenden Nachmittag rundet ein bisschen „Konditern“ im berühmten Oriental-Hotel das Erlebnis ab. Wir sind allerdings nicht im BMW vorgefahren.
Bangkok |
Am letzten Tag in Bangkok gibt es noch ein Upgrade für die Hotel-Lounge im obersten Stockwerk.
Da schmeckt das Frühstück doch gleich doppelt so gut.
Abends dann geht’s mit Finnair und Stützstrumpf zurück über Moskau in die eiskalte Heimat.
Hamburg |
Beim Anflug über das Brodtener Ufer und Blankenese fangen wir schon an zu bibbern.
Daheim beginnen sie schon, mir die Aussicht zu verbauen.
Zum Schluss noch einmal meine lange Reiseroute
Trotzdem: ob ost – ob west – to hus is best!
Nun sind wir schon eine Woche wieder daheim.
Der Himmel nieselt grau in grau, die Elbe ist mit Tausenden tauender Eisschollen bedeckt und die Temperaturen steigen nur allmählich. Der Kälteschock (plötzlich 50° weniger: von +35° in Saigon und Bangkok auf -15° in Hamburg, beim Umsteigen in Helsinki sogar – 25°) ist einigermaßen verkraftet.
Da bereitet es schon Freude, die schönen Erlebnisse der vergangenen 4 Wochen noch einmal im Schnelldurchgang passieren zu lassen:
Ende