Quellen: Go Vista City Guide Salzburg von Roland Mischke

www.wikipedia.de, www.salzburg.info

Kurzer Überblick über Salzburg

Gerade mal 150.000 Einwohner zählt Salzburg, empfiehlt sich aber als Welthauptstadt der Musik – schließlich wurde hier Mozart geboren. Hier finden die anspruchsvollsten Festspiele statt, die Stars aus aller Welt, viel internationales Publikum und jede Menge Prominenz und jetzt auch uns anlocken.

Durch Mozarts Geburtshaus laufen jährlich eine halbe Million Menschen, besonders in der sommerlichen Festspielzeit ist die Stadt im Ausnahmezustand. Ja, in Salzburg dreht sich viel um Musik.

 

Wer durch die Stadt spaziert, stellt fest, dass sie hochbarock, aber auch mittelalterlich geprägt ist. Die Salzburger leben ganz selbstverständlich in dieser über Jahrhunderte gebauten Geschichte zwischen Residenz und Dom, Mirabellgarten und Papagenoplatz und den beiden Stadthälften, getrennt von der Salzach, einem Wildwasser führenden Fluss. In einem Werbespruch wird Salzburg „Bühne der Welt“ genannt, was zurückgeht auf den Theaterregisseur und Mitgründer der Salzburger Festspiele, Max Reinhardt. “Die Atmosphäre von Salzburg ist durchdrungen von Schönheit, Spiel und Kunst“, sagte er. „Jeder Platz, jede Straße hier scheint von vornherein zum Schauplatz eines Spiels geschaffen zu sein.“ Ja, Salzburg ist theatralisch.

 

Lange wurde die Stadt auch „Rom des Nordens“ genannt. Erzbischöfe in hoch geschlossenen Soutanen, mit strengen Perücken und ihrer Würde bewusst, hatten das Sagen. Ihnen lag die Stadtentwicklung am Herzen, sie bauten ununterbrochen an einer repräsentativen Residenz. Reichtum und Macht der Salzburger Erzbischöfe haben zur Prachtentfaltung beigetragen und eine zeitlose Schönheit entstehen lassen. Die UNESCO hat die Altstadt in ihre Welterbeliste aufgenommen. Salzburg ist, wie der Schriftsteller Alfred Komarek schreibt, ein „gottgefälliges Kunstwerk“.

 

Ein Freiluftmuseum, aber auch eine moderne, lebensfreudige Stadt. In Salzburg kann man herumflanieren, man kann wunderbar shoppen und hat eine reiche Auswahl an gehobenen Restaurants. Museen und Hotels sind gut ausgestattet, die Infrastruktur ist nahezu perfekt und alles liegt  nahe beieinander – Salzburg ist eine schöne Stadt. 

Daten zur Stadtgeschichte

66000 - 30000 Reste steinzeitlicher Höhensiedlungen weisen auf die Anwesenheit von Menschen v.Chr. in der Altsteinzeit hin.

 

4000 - 1900 Auch in der jüngeren Steinzeit kommt es zu Besiedlungen und Spuren v. Chr. künstlerischen Schaffens

 

2000 – 1200 Illyrische Stämme indogermanischen Ursprungs besiedeln die Gegend v. Chr. in der Bronzezeit. Der Kupferbergbau setzt ein.

 

800 v. Chr. Die sogenannte Hallstattkultur beginnt, Handel und Salzbergbau blühen auf.  

500 v. Chr. Die Kelten verdrängen die Illyrer und beginnen mit dem Ackerbau in der Jungeeisenzeit. 

 

1. Jh. V. Chr. Im nördlichen Alpenraum entsteht das keltische Königreich Noricum.

 

15 v. Chr. Nach der Alpenüberquerung ziehen die Truppen Roms ins keltische Königreich ein und reißen die Macht an sich. Viereinhalb Jahrhunderte wird die Regiion um Salzburg römische Provinz sein. Die Römer gründen am Fuß des Nonnenbergs eine Siedlung, die sie Juvavum nennen, die spätere Stadt Salzburg.

 

45 n. Chr. Kaiser Claudius ernennt die 15.000 Einwohner zählende Siedlung zur Hauptstadt der Provinz. Ein weitreichendes Straßennetz entsteht, die Stadt wird Verkehrs-

knotenpunkt und Handelszentrum.

 

Um 200 Im Markomannenkrieg wird Juvavum zerstört, eine Pestepidemie rafft viele

n. Chr. Bewohner hinweg. Danach wird die Stadt wieder neu aufgebaut.

 

5. Jh. Den anrennenden Ostgoten können die Römer keinen Widerstand entgegensetzen.

Roms Herrschaft geht zu Ende. Vandalen, Alanen und Hunnen fallen ein und richten

große Zerstörungen an.

 

6. Jh. Während der Zeit der Völkerwanderung , zu Beginn des Jahrhunderts, gelangen

vertriebene slawische Völker in die Region und setzen sich fest. In der zweiten

Jahrhunderthälfte werden sie von den aus Norden kommenden Baiern zurück-

gedrängt. Mit ihnen kommt die christliche Religion ins Salzburger Land.

 

680 Bischof Rupert von Worms bekehrt Bayernherzog Theodor in Regensburg zum

christlichen Glauben und erhält von diesem das Gebiet um Salzburg als Geschenk.

 

696 Rupert, später heilig gesprochen, lässt auf dem Nonnberg in Salzburg ein Kloster und

eine Kirche bauen.

 

739 Der hl. Bonifazius kommt im päpstlichen Auftrag nach Salzburg und macht es

zum Sitz einer bayerischen Diözese.

 

749 Der irische Missionar Virgil wird Bischof der Salzburger Kirche. Er beginnt mit dem Bau des Doms.

 

755 Salzburg wird erstmals als „Salzpurch“ beurkundet. Es entwickelt sich zu einem kulturellen Zentrum in den Alpen.

 

774 Die Reliquien des hl. Rupert werden aus dessen Heimatstadt Worms nach Salzburg überführt und der 

Dom zu Ehren Ruperts geweiht. Durch Schenkungen bayerischer Herzöge erhält die Salzburger Kirche beachtlichen Großgrundgebsitz.

 

798 Papst Leo III. ernennt auf Wunsch Karls des Großen Salzburg zum Erzbistum.

 

860 König Ludwig der Deutsche schenkt den Salzburger Bischöfen Besitzungen in

Ungarn, dem Burgenland, der Steiermark, Kärnten und Niederösterreich.

 

907 In der Schlacht von Pressburg fällt der Salzburger Erzbischof Theotmar, die

Erzbischöfe fliehen vor den Ungarn ins Gebirge.

 

996 Kaiser Otto III. gewährt der Stadt einen täglichen Markt und das Prägen von Münzen

nach Regensburger Vorbild.

 

1077 Im sogenannten Investiturstreit zwischen Papst und Kaiser stellt sich Erzbischof

Gebhard auf die Seite von Papst Gregor VII. und lässt zum Schutz der Stadt die

Festungsanlage Hohensalzburg errichten.

 

1167 Kaiser Friedrich Barbarossa verhängt die Reichsacht über Salzburg, die Stadt wird

niedergebrannt. Bald darauf beginnt ihr Neuaufbau.

 

1198 Der 1181 begonnene Bau des Doms wird unter Adalbert III. vollendet, eine Blütezeit

der Kunst und des Wohlstands beginnt.

 

1280 Beginn der Ummauerung der Stadt Salzburg.

 

1348/49 Der großen Pest fällt ein Drittel der Salzburger Bevölkerung zum Opfer, zum

Niedergang tragen auch Fehden des Adels bei.

 

1489 In der fünfjährigen Regierungszeit des Erzbischofs Friedrich V. von Schaunberg

reißt dessen Konkubine die Macht im Erzstift an sich und verteilt die Ämter.

 

1495 Leonhard von Keutschacht sorgt bis 1519 mit eiserner Hand für Ordnung und baut

Hohensalzburg zur erzbischöflichen Residenz aus. Er vertreibt die in Salzburg

ansässigen Juden und zwingt 1511 die Ratsmitglieder zum Verzicht ihrer im „Großen

Ratsbrief“ festgehaltenen Rechte. Das absolutistische Zeitalter der Erzbischöfe hat

begonnen.

 

15./16. Jh. Bauernaufstände und die lutherische Reformation sorgen für Unruhe. Die Erzbischöfe

reagieren mit harter Hand. 1525 belagern Bürger der Stadt drei Monate lang erfolglos

die Feste Hohensalzburg.

 

1587 Wolf Dietrich von Raitenau gelangt an die Macht. In seinen 25 Jahren als Erzbischof

baut er Salzburg radikal um, aus der mittelalterlichen wird eine moderne Stadt. Dieser

Umbau prägt das Bild Salzburgs bis heute.

 

1612 Raitenaus Nachfolger Markus Sittikus setzt als Erzbischof die Politik der

Prachtentfaltung in der Stadt fort. In seiner Ägide beginnt der Neubau des Doms nach

dem Vorbild des Petersdoms in Rom.

 

1619 Erzbischof Paris Lodron gelingt es durch geschickte Diplomatie, Salzburg aus den

Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges herauszuhalten.

 

1732/33 Die katholischen Würdenträger lassen die Protestanten brutal vertreiben, Kinder und

Besitz müssen sie zurücklassen. Insgesamt emigrieren 20.000 Menschen, was zu

einer Ausblutung der Salzburger Region führt.

 

1756 Am 27. Januar wird Wolfgang Amadeus Mozart in der Getreidegasse geboren.

 

1772 Unter Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo wird Salzburg zum Zentrum der Aufklärung.

 

1803 Graf Colloredo muss vor den napoleonischen Truppen fliehen. Das geistliche

Fürstentum wird säkularisiert.

 

1805 Nachdem Frieden zu Pressburg gelangt Salzburg zu Österreich.

 

1809 Salzburg wird abwechselnd von französischen und bayerischen Truppen besetzt.

 

1818 Salzburg erlebt einen verheerenden Stadtbrand.

 

1850 Salzburg, seit 1816 eine Oberösterreich unterstellte Kreisstadt, wird selbstständiges

österreichisches Kronland.

 

1861 A, 6. April tritt der erste gewählte Landtag zusammen.

 

1887 Am 3. Februar wird Georg Trakl geboren. Der Lyriker ist einer der bedeutendsten

Frühexpressionisten deutscher Sprache.

 

1908 Herbert von Karajan wird geboren. Er gilt als der glanzvollste europäische Dirigent des

20. Jahrhunderts und hat den Salzburger Festspielen Weltruhm verschafft.

 

1920 Salzburg wird Bundesland der Republik Österreich. Die Salzburger Festspiele werden

gegründet, auf dem Domplatz wird erstmals „Jedermann“ aufgeführt.

 

1938 Deutsche Truppen marschieren ein, Salzburg ist bis 1945 „Reichgau“. Die Alliierten

fliegen Luftangriffe gegen die Stadt.

 

1945 Salzburg wird für zehn Jahre US-amerikanische Besatzungszone. Tourismus und

Kultur erleben großen Aufschwung.

 

1956 Die Mozartfestspiele werden eingeführt.

 

1962 Die Salzburger Universität wird neu gegründet.

 

1995 Österreich tritt der Europäischen Union (EU) bei.

2006 Die Stadt feiert den 250. Geburtstag ihres größten Sohnes Mozart.

 

2009 Das Stadtparlament beschließt den Neubau eines der Trapp-Familie gewidmeten

 

2010 Im Oktober erhält Salzburg die fünf Meter hohe marmorne Mädchenkopf-Skulptur

„Awilda“ des internationalen Starkünstlers Jaume Plensa aus Barcelona, die

heimatlose, 18 Tonnen schwere Zuwanderin wurde ausschließlich von privaten

Spendern der Salzburger Foundation finanziert.

 

2011 Skandal bei den Salzburger Festspielen: Der Schweizer Globalisierungskritiker

Jean Ziegler wird vom Land als Eröffnungsredner erst ein- und sann wieder

Ausgeladen.

 

2013 Die Salzburger Stiftung Mozarteum bekommt Mozarts Konzertgeige geschenkt. Sie

wird in dessen Geburtshaus öffentlich ausgestellt, soll aber auch bespielt werden.

 


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