Stadtbesichtigung der alten Stadt Worms mit seinem Kaiserdom und seinem Originalschauplatz der alten Nibelungensage.
von Judith & Thomas
Textquellen: www.wikipedia.de www.worms.de
Start am 29.05.2014 um 9.20 Uhr, Ende um 14.10 Uhr, 4 Stunden und 50 Minuten, Entfernung: 7,35 km
Beginn und Ende: Parkplatz Rheinstraße 57
Wetter bedeckt, 15° Schwierigkeitsgrad: leicht
An Himmelfahrt sind wir ganz früh am Morgen nach Worms gefahren, um eine Stadtwanderung zu machen.
Es war interessant, aber ansonsten hat die Stadt nach unserer Einschätzung nicht viel zu bieten.
Uns interessierte vor allem die Nibelungensage.
Sie verbindet die rheinland-pfälzische Stadt Worms über den Rhein mit den hessischen Städten Lampertheim und Bürstadt.
Die Brücke im Verlauf der B 47, hier identisch mit Nibelungen- und Siegfriedstraße, ist die einzige Straßenbrücke zwischen Mannheim im Süden und Mainz im Norden. Sie wurde nach der Nibelungensage benannt und birgt mit dem Nibelungenturm eine Wormser Sehenswürdigkeit.
Nachdem bei Worms der Fährbetrieb urkundlich seit dem Jahr 858 belegt ist, entstand die erste Schiffsbrücke im Jahr 1855. Die erste feste Brücke über den Rhein war von 1900 bis 1945 die Ernst-Ludwig-Brücke. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brücke wurde als Nibelungenbrücke (heute „alte“ Nibelungenbrücke genannt) von 1951 bis 1953 wieder aufgebaut.
Aufgrund von gewachsenem Verkehrsaufkommen und Sanierungsbedürftigkeit wurde von 2005 bis 2008 parallel zur „alten“ die „neue“ Nibelungenbrücke errichtet. Seit der 2013 vollendeten Sanierung der „alten“ Brücke führen die zwei Fahrstreifen der „alten“ Brücke stadteinwärts und die zwei der „neuen“ stadtauswärts.[1] Beide Brücken verfügen über kombinierte Fußgänger- und Radfahrwege.
Die alte Nibelungenbrücke einschließlich des Nibelungenturms ist ein Kulturdenkmal sowohl nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz als auch nach dem rheinland-pfälzischen Denkmalrecht.
Parkanlage aus den 1920er Jahren. Lohnenswertes Ausflugsziel mit Schiffsan- legestellen und großem gastronomischen Angebot. Das Hagendenkmal von Johannes Hirt (1905) erinnert an die Versenkung des Nibelungenschatzes durch Hagen von Tronje.
Kirche der reformierten Gemeinde, erbaut 1744. Rotes Haus, einziges erhaltenes bürgerliches Renaissancege-bäude, erbaut 1624. Heute evangelisches Gemein-dezentrum.
Ab etwa 900 errichtet, größere Teile erhalten. Sie umschließt das Museum der Stadt Worms mit dem Stadtmauerdurchbruch Andreastor (1907) (A/B 5/6), steht oberhalb des Stadtgrabens hinter dem Domwestchor auf Fundamenten der römischen Mauer (B 4) und markiert von der ehemaligen Martinspforte die Nordseite der Judengasse mit dem Stadtmauerdurchbruch Raschitor sowie der Friesenspitze (E/F 2). Ihre Schauseite
nach Osten (E 4/5) zeigt sich mit Rheinpförtchen und am eindrucksvollsten vom Torturmplatz aus (Bürgerturm, Fischerpförtchen, Torturm).
Von Bischof Burchard 1016 auf Fundamenten der salischen Herzogsburg als dreischiffige Pfeilerbasilika (11.-13. Jh.) erbaut. Romanischer, fünfseitig geschlos- sener Chor und Westbau mit Achteckkuppel (13. Jh.). Langhaus nach der Stadtzer- störung 1689 als barocke Halle er- neuert. Steinerne Kuppelbekrönung mit orientalischem Einfluss (”Heiden- türme”). Portal mit Nachbildung der Hildesheimer Bernwardstür.
Die Stiftsgebäude mit Kreuzgang dienen heute als Dominikanerkloster.
Multimediales Nibelungenmuseum an der stauferzeitlichen Stadtmauer. Eröffnet 2001 als “begehbares Hörbuch” zum Nibelungenlied. Unterirdisches “Mythenlabor” mit multimedialen Informationen zu Sagen und Mythen der Welt. Torturmplatz mit der Kunstinstallation “Siegfrieds Grab”, einem von zwei großen Sandstein- Monolithen flankierten Hügel. (E 5)
Wand des großen Stadthauses “ Zur Trommel” (Anfang 13. Jh.)
An der Stelle des Rathauses (1958) stand nach der Stadt- zerstörung (1689) die städtische Lateinschule.Das spät- mittelalterliche Rathaus, der “Bürgerhof”, befand sich in der Hagenstraße.Gerechtigkeitsbrunnen ursprünglich1778 an der Stelle des heutigen Siegfriedbrunnens als Wasserstelle errichtet.
Nach der Stadtzerstörung 1709-1725 als lutherische Stadtkirche und Reformationsgedächtniskirche als barocker Saalbau errichtet. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg 1955-1958 Wiederaufbau nach Plänen von Otto Bartning mit Gestaltung der Innenausstattung in den Formen der 50er Jahre
Siebeneckiger Brunnen mit überlebensgroßer Statue des Drachentöters Siegfried nach Entwürfen von Adolf von Hildebrand, errichtet 1921. Stiftung des Wormser Lederfabrikanten Cornelius Wilhelm Freiherr von Heyl.
Qualitätsvolles und repräsentatives barockes Bürgerhaus (1725). Geburts-haus des Komponisten Rudi Stephan
Ursprünglich karolingische Einraum-kirche des 8./9. Jh., später erweitert. Ehemals Pfarrkirche des Andreasstifts. Frühe evangelische Predigtkirche und Ausgangspunkt der Reformation in Worms 1521.
Romanische Kirche und Kreuzgang des 12./13. Jh., gotische Erweiterungen sowie jüngere Ver- änderungen. Ehemalige Stiftskirche. Historisches Museum zu Vor- und Frühgeschichte, Römer und Frankenzeit, Mittelalter und Neuzeit. Lutherzimmer. Sehenswertes Stadtmodell.
Ältester jüdischer Friedhof Europas mit ca. 2.000 Gräbern. Ältester Grabstein von 1058/1059, vom jüngeren Teil auf dem ehemaligen äußeren Stadtwall eindrucksvoller Dom- blick, sog. “Buber-Blick”.
Doppelchörige romanische Pfeilerbasilika mit Querschiff, erbaut zwischen 1115/1130 und 1181 auf den Fundamenten des von Bischof Burchard errichteten Baues (1000- 1025). Reicher ornamentaler Schmuck an Ost- und Westchor. Am sog. Kaiserportal an der Nordseite spielt der “Streit der Königinnen” im Nibelungenlied. Gotisches Südportal (spätes 13. Jh.) mit figürlicher Gestaltung als “steinerne Bilderbibel”, da- neben die gotische Nikolauskapelle. Im Inneren des Dom romanische und spät- gotische Steinbildwerke, der Ostchor nach der Zerstörung (1689) barock ausgestattet, Hochaltar von Balthasar Neumann. Grab- lege von fünf Generationen der salischen Herzöge (10.-11. Jh.). Vor der Südseite stand bis zum Abbruch 1807 die Taufkirche St. Johannes mit zehneckigem Grundriss.
Kunstmuseum mit be- deutender Sammlung: Gemälde, Porzellan, Kleinplastik, Glasmalerei, Gläser, Keramik, Grafik, Sonderausstellungen.
Größtes Reformationsdenkmal der Welt 1868 vollendet nach einem Entwurf von Ernst Rietschel. Figuren und Ensemble zeigen die Reformationsgeschichte, im Mittelpunkt Martin Luther und der Reichs- tag zu Worms.
Doppelseitiges, rotierendes Bronzerad 1986 gestaltet von Gustav Nonnenmacher mit für Worms bedeutenden historischen Ereignissen auf der einen Seite und Szenen aus dem Alltagsleben auf der anderen.
Mittelpunkt der Fußgängerzone Kämmererstraße, 1983 von Gustav Nonnenmacher geschaffen. Geschichtliches und Sinnbildliches zum Thema Wein erinnern daran, dass Worms ein bedeutender Weinbauort ist.
Denkmal mit Obelisk und von Löwen flankiertem Brunnen für den 1892 verstorbenen hessischen Großherzog Ludwig IV. Ursprünglich mit kleinem Park gestaltete Anlage.
Dreischiffige romanische Pfeilerbasilika (11.-13. Jh.) mit geradem Chorabschluß der sog. Wormser Schule. Ehemalige Stiftskirche. Unter der Kirche befand sich nach der Legende der Kerker des heiligen Martin.
1904 errichtet nach Entwürfen von Georg Metzler in den Formen des gleichnamigen inneren nördlichen Stadttores (zerstört 1689).
Worms, hebräisch Warmaisa, war seit dem 11. Jh. eine blühende jüdische Gemeinde. Zwischen Martins- und Judenpforte erstreckt sich das wohlerhaltene und restaurierte ehemalige jüdische Wohnviertel mit romanischer Synagoge (Erster Bau 1034, Neubau 1174/75, nach Zerstörung 1938/1941 bis 1961 wieder aufgebaut), Frauensynagoge und Ritualbad.
Spätgotische Wallfahrtskirche (13.-15. Jh.) inmitten der be- rühmten heutigen Weinlage “Liebfrauenstift Kirchenstück”. Einzige erhaltene rein gotische Großkirche am Rhein zwischen Straßburger Münster und Kölner Dom.