Neuseeland ist ein ausgesprochen sehenswertes und entspanntes Reiseland. Die Umgangsformen erfordern keine sonderliche Umstellung für einen Mitteleuropäer, der Service ist oft sogar freundlicher als daheim.
Fortbewegt habe ich mich mit nakedbus.com. Der Name soll verdeutlichen, dass hier lediglich der Transport von A nach B geliefert wird. Ohne Stopp an Aussichtspunkten oder touristischen Kommentaren des Fahrers. Dies allerdings zu einem erstaunlich günstigen Preis:
So habe ich für den 17-Trip-NZ-Bus-Pass ganze 124 € bezahlt (Promotion-Offer im Sommer 2015).
Neuseeland ist ein ausgesprochen sehenswertes und entspanntes Reiseland. Die Umgangsformen erfordern keine sonderliche Umstellung für einen Mitteleuropäer, der Service ist oft sogar freundlicher als daheim.
Fortbewegt habe ich mich mit nakedbus.com. Der Name soll verdeutlichen, dass hier lediglich der Transport von A nach B geliefert wird. Ohne Stopp an Aussichtspunkten oder touristischen Kommentaren des Fahrers. Dies allerdings zu einem erstaunlich günstigen Preis:
So habe ich für den 17-Trip-NZ-Bus-Pass ganze 124 € bezahlt (Promotion-Offer im Sommer 2015).
Die meisten Busse verfügen über Wifi und USB-Ports, so dass ich während der Fahrt das Weltgeschehen bequem verfolgen kann.
Außerdem habe ich meistens einen Doppelsitz für mich allein. Dass Crocodile Dundee auf seine alten Tage noch als coachdriver jobben muss, hat mich allerdings überrascht.
Während es in Auckland, wo 1,5 Mio der insgesamt nur 4,5 Mio Kiwis leben, noch ziemlich regnerisch ist, genieße ich anschließend auf Nord- und Süd-insel angenehmen spätsommerlichen Sonnenschein.
Die Begrüßung durch die Maoris ist landestypisch rustikal.
Kein Wunder, dass der Holländer Abel Tasman nach der ersten Begegnung rasch das Weite gesucht hat, nicht ohne das neu entdeckte Land noch schnell nach seiner Heimat zu benennen. Erst James Cook traute sich dann über 100 Jahre später 1769 richtig an Land.
Erheblich freundlicher werde ich in Napier empfangen.
Die Stadt an der Ostküste der Nordinsel wurde 1931 von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Beim anschließenden Wiederaufbau hielt man sich weitgehend an den damals aktuellen Art-deco-Stil.
Aufgrund dieses in solcher Geschlossenheit einzigartigen Architekturensembles wird Napier auch als World-Art-deco-Capital bezeichnet.
Gefeiert wird dies alljährlich am 3. Februarwochenende. Um dabei sein zu können, nehme ich auch mein bisher kleinstes EZ in der Jugendherberge in Kauf.
Ich improvisiere so gut es geht mit meiner Sonnenschutzcap und gehe als Rainer von Arabien.
Ein Highlight ist die Oldtimerparade, an der nur Autos, die vor 1946 produziert worden sind, teilnehmen dürfen.
Auch Winston Churchill lässt sich diesen Spaß nicht nehmen.
Und die ruhmreiche Air Force muss natürlich auch dabei sein.
In Waitomo warten die Glowworm Caves auf mich.
Wiki meint dazu: „Die Waitomo Cave ist berühmt für ihre sog. Glowworms (Arachnocampa luminosa, nicht zu verwechseln mit den deutschen Glühwürmchen). Dabei handelt es sich um durchsichtige wurmförmige Pilzmückenlarven, die an den Decken hängen. Diese lassen lange klebrige Fäden herunterhängen. Durch das bläuliche Licht werden Insekten angelockt, die sich in Fäden verfangen.“
Im Anschluss an die Führung füttert der Guide noch ein paar fette Aale.
Hier logiere ich in einer anderen Liga und genieße nicht nur das eiskalte „Steinlager vom Fass“ und den schönen Ausblick in die sattgrüne Landschaft der Nordinsel.
In der quirligen Hauptstadt Wellington besuche ich auch den Regierungs- und Parlamentssitz, der wegen seiner Form Beehive genannt wird.
Das größte Holzgebäude der südlichen Hemisphäre ist auf riesigen Stoßdämpfern gelagert und soll Quakes bis zur Stärke 7 standhalten.
Immerhin war Neuseeland die erste Nation (vor Island), die das Frauenwahl-recht eingeführt hat, während bei uns noch männlich-kaiserlich in 3 Klassen gewählt wurde.
Am nächsten Morgen geht es mit der Interislander-Ferry auf die Südinsel, ein 3 h ride.
Ich habe Glück, denn das Wetter verhält sich ausgesprochen zahm. Zumeist ist es hier sehr windig, da die Nord- und Südinsel wie ein Trichter mit Ausgang Cook-Street wirken. Die Bauern an der Südspitze der Nordinsel verdienen inzwischen mehr Geld durch Windfarmen als durch Schafzucht. Neuseeland ist kernkraftfrei und erzeugt fast 80% des Stromes aus erneuerbaren Energien.
South-Island kommt in Sicht. Wer dort geboren ist, fühlt sich als lupenreiner Kiwi.
Die angeblich arroganten Aucklander (immerhin jeder 3. Kiwi) werden abschätzig als Jafas bezeichnet: „Just another fucking Aucklander“. Letztere behaupten natürlich, it means „Just another fabulous Aucklander“.
Bei einer Zwischenübernachtung in Christchurch hebt sich mein Bett um 02:30 Uhr nachts plötzlich in die Höhe und ich habe das Gefühl mit Tempo 50 über einen 5-gleisigen Bahnübergang zu rattern. Beim Frühstück erzählt der Landlord, es sei nur ein 4.3 gewesen, die Woche zuvor hätten sie ein 5.3 gehabt. Ich muss dies jedenfalls nicht noch einmal haben.
Die Gebäude auf dem folgenden Bild des Zentrums von Christchurch sind sämtlich gesperrt, da sie seit dem schweren Quake vom Februar 2011 keine statische Sicherheit mehr bieten. Über Abriss oder Sanierung wird noch diskutiert.
Da lobt man sich doch die Norddeutsche Tiefebene.
Für den Schrecken werde ich im wunderschönen Queenstown entschä-digt.
Mit dem alten Steamer „Earnslaw“ geht es auf die Walter-Peak-Farm.
Dort wird sehr anschaulich demonstriert, wie Schafe geschoren werden. Ein Könner schafft bis zu 400 am Tag. Geschafft! Die Hütehunde gehorchen dem Farmer auf Wort und Pfiff und können vielfältige Befehle unterscheiden.
Unverzichtbar ist eine Winery-Tour ins Otago-Valley, in dem einige Winzer in-zwischen sogar Riesling und Grünen Veltliner anbauen.
Der Höhepunkt aber ist eine Tour durch den Milford-Sound. Dabei ist Kaiserwetter überhaupt keine Selbstverständlichkeit.Die kleineren Schiffe haben den Vorteil, direkt unter die Wasserfälle fahren zu können.
Europa bietet bestenfalls in Norwegen ihresgleichen.
Zum Abschluss des Neuseeland-Törns verbringe ich dann noch 3 Tage in Christchurch, von den Kiwis zu Recht auch Park-City genannt.
Allerdings sind die Folgen der schweren Quakes von 2010 und 2011 unübersehbar.
Fast das gesamte Zentrum muss neu aufgebaut werden.
Nur an wenigen Stellen ist das alte Christchurch erhalten geblieben.
Für die 185 Opfer des Bebens steht dieses, auf den ersten Blick unscheinbare, auf den zweiten aber umso eindrucksvollere Mahnmal.
Überhaupt keine Beachtung schenke ich in den drei Neuseeland-Wochen dem dortigen „Herr der Ringe“ und „Hobbit“ – Hype, weil ich mich mit der Tolkien-Literatur nie anfreunden konnte. Die entsprechenden „Mittelerde-Filme“ wurden weitgehend dort gedreht und es gibt zahlreiche Touren zu den entsprechenden Schauplätzen. Am Wochenende laufen einige jüngere Kiwis bunt angemalt wie Tolkinasten durch die Gegend. Strange.
Aber bei meinem letzten Bier in einem netten Garten-Pub in Christchurch haben mich Gandulf und sein Deputy dann doch noch gerockt:
Jetzt bin ich schon 1,5 Tage in Sydney und kann bereits sagen:
Diese Stadt ist eine Reise wert.
Übrigens: Vielen Dank all denen, die einen kleinen Gruß aus dem kühlen Mitteleuropa gemailt oder gewhatsappt haben.
C –ya
Rainer
weiter mit: In 80 Tagen um die Welt - Teil 5
Australien
Auf meiner LUPESI-Seite habe ich noch weitere Neuseeland Rundreisen.