Da bin ich wieder. Gut zwei Wochen SO-Australien liegen hinter mir. Auf diesen Kontinent möchte ich aus 2 Gründen gern noch ein weiteres Mal.
1. Die Australier sind „Foodies“. Nirgendwo habe ich bisher so viele Restaurants + Food-Stores, gemessen an der Einwohnerzahl, erlebt wie hier. Das Essen ist zwar ebenso teuer wie bei uns, Bier + Wein sogar twice as much, aber es schmeckt einfach. Und der Service ist Klasse.
2. Ich habe nur wenige Fotos, denn meine Kamera ist während der Adventure-Tour von Melbourne nach Adelaide „abhanden“ gekommen. Nach einem lustigen Barbecue-Abend habe ich das Fotografiergerät wohl im Außenbereich des Hostels vergessen. Jedenfalls war die Kamera beim Packen am nächsten Morgen nicht mehr aufzufinden. Auch beim Lost + Found-Service der „Herbergseltern“ war nichts eingegangen. Dummerweise hatte ich die Fotos von Sydney und Melbourne noch nicht auf Laptop und Stick gebackuped.
So bleibt mir vorerst nur die Erinnerung, die ja bekanntlich das einzige Paradies ist, aus dem man nicht vertrieben werden kann. Allerdings bin ich bereits in einem Alter, in dem das Kurzzeitgedächtnis hier und da schon einmal etwas schwächelt.
Dabei habe ich in Australien riesiges Glück mit dem Wetter. In Sydney fast immer knallblauer Himmel. Am Circular-Quay, gegenüber vom Opernhaus, lag zunächst die Queen-Victoria (siehe 1. Foto meiner Berichte), die am 9. Januar ebenso wie ich von der Hamburger Hafencity zur Weltreise aufgebrochen ist. Dann die Queen Mary 2. Die tollen Bilder dieser majestätischen Schiffe zusammen mit dem Opera-House und der Sydney-Harbour-Bridge habe ich allerdings fest im Gedächtnis gespeichert.
Glücklicherweise habe ich einige wenige Bilder zum Whatsappen mit dem Smartfone gemacht. Wenigstens die sind mir erhalten geblieben.
Dort habe ich mir „Romeo & Juliet“ angeschaut. Die Insze-nierung war ziemlich haus-backen, das Gebäude und sei-ne Lage sind einfach Klasse. Mal seh’n, ob Elphi da mithalten kann. (Die Baukosten beim Sydney-Opera-House waren schlussendlich übrigens ca. 10 x höher als zunächst geplant).
Ein rassiges Rugby-Match im ehemaligen Olympiastadion lasse ich mir nicht entgehen.
Das von Russell Crowe finanzierte Team der Rabbits gewinnt 48:4. Also ein recht einseitiges Match.
Er soll übrigens auch im Stadion gewesen sein.
In Sydney wohne ich in Kings Cross, einem Stadtteil, der dem Schanzenviertel ähnelt und in dem die Hotelpreise moderat sind.
Die Stadt mag ich sofort, man kommt mit den noch zahlreicheren Hafenfähren als daheim günstig herum.
Als ich das „Australian Maritime Museum“ besuche, frage ich nach einem senior-citizens-discount. „Okayy – 30 % off!“
„I was drafted to the German Navy in 67 / 68.“
“West-German or East-German Navy?”
“West-German”
“Okayy – another 30 % off.”
I wonder, what would have happened, if I had said: “East-German”.
Von Melbourne mache ich einen dreitägigen, durchaus empfehlenswerten Trip mit www.wildlifetours.com.au entlang der Great Ocean Road und durch die Grampian Mountains nach Adelaide.
Die 17-köpfige Crew setzt sich aus 8 Nationen bunt zusammen:
Kanada, Kambodscha, England, Deutschland, Irland, Polen, Schuttland und USA.
Einige versprechen, mir nach meinem Kameramissgeschick Fotos zu mailen. Die ersten sind bereits eingetroffen:
Bei meinem Alleine-Reisen ist ein Gruppenerlebnis zwischendurch auch mal ganz angenehm.
Am coolsten ist eindeutig Kelly, der Fahrer, der uns nach Adelaide bringt.
Als ich ihn frage, was durch diese Pipeline, die zig-Kilometer neben der Straße verläuft, gepumpt wird, ist die Antwort: "Beer"
In Wirklichkeit ist es Wasser aus dem Murray-River, das in der Landwirtschaft gebraucht wird.
Adelaide gefällt mir eben so gut wie Sydney. Die Stadt ist mit knapp 1,2 Mio Einwohnern überschaubarer, ruhiger und grüner. Ein bisschen erinnert sie an Hamburg.
Das alte und das moderne Adelaide steht oft Rücken an Bauch.
Dass die Stadt so sauber ist, liegt nicht zuletzt an den Schweinen, die darauf achten, dass alles am richtigen Ort landet.
Als Hauptstadt von South Australia, einem der fünf Bundesstaaten, gibt es hier auch ein ordentliches Parlament mit Unter- und Oberhaus nach britischem Vorbild.
Ich darf sogar auf dem Stuhl des Speakers Platz nehmen, von dem aus die Queen 1954 die Legislaturperiode eröffnet hat.
Dies wird anschließend umgehend im TV vermeldet ;-))
Einen Besuch wert ist auch das 30 km östlich von Adelaide gelegene Hahndorf, das von deutschen Siedlern 1838 gegründet wurde und mit deutschem Brauchtum weiterhin ordentlich Geschäfte macht.
Jetzt aber bin ich bereits an der letzten Station meiner Reise ange-langt, in Hongkong.
Der Blick aus dem Hotelzimmer fasziniert, aber nichtsdestotrotz freue ich mich schon kräftig auf Hamburg.
C – ya
Rainer
weiter mit: In 80 Tagen um die Welt - Teil 6
Hongkong
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