Bericht 2 von Rainer Gelling
Dies ist die Fortsetzung meines Berichtes:
Myanmar wurde als britische Kolonie Birma genannt.
Drei Persönlichkeiten begegnen einem hier überall:
Aung San, der sein Land nach dem 2. Weltkrieg als Führer der Burma Independence Army in die Unabhängigkeit führte und nur 32-jährig im Sommer 1947 von politischen Rivalen erschossen wurde.
Dessen Tochter Aung San Suu Kyi, die 1991 den Friedensnobelpreis für die gewaltlose Demokratisierung des Landes erhielt und auch heute noch die Politik des Landes entscheidend beeinflusst.
Buddha – der Erleuchtete, der 563 v. Chr. als Siddhartha Gautama im Norden Myanmars geboren wurde.
Er und seine Jünger propagieren als oberstes Daseinsziel die Durchbrechung des Wiedergeburtenkreislaufs durch die Errei-chung des Nirvanas.
Die Landschaft ist gesprenkelt mit goldglänzenden Pagoden, in denen ihm gehuldigt wird.
Und auch hier gilt:
„Money makes the world go round“
So können die beeindruckenden Pagoden in Stand gehalten werden und die vielen, einfach lebenden Mönche sich ganz der Meditation widmen.
Was dem Touristen idyllisch erscheint, ist für die Betroffenen oft beinharte Arbeit:
Auf das Taxi am anderen Flussufer verzichte ich und gehe lieber zu Fuß.
Lieber nutze ich ein Fahrrad-Rikscha, denn:
In Yangon lasse ich mir das Dorf Dala auf der anderen Seite des Yangon-River von einer jungen Myanmarin (10.Klasse – gutes Englisch) zeigen.
Nein – sie heißt nicht Suzie Wong und die Kommentare könnt ihr euch auch sparen.
Auch hier, im wirklich ärmlichen Umfeld, stehen schmuckvolle Pagoden und solide Klöster.
Bei den Tsunamis 2004 und 2009 kamen auch hier Menschen ums Leben.
Hier geht’s ins Nirvana, wenn man sich’s verdient hat.
Fußball (-Tennis) wird überall gespielt.
Selbst auf geschätzte Rituale brauche ich nicht zu verzichten.
Beim Chinesen gegenüber vom Hotel wird die Liga A live übertragen. Cagliari schlägt Genua 4 : 1
Die städtische Infrastruktur ist in Myanmar noch ziemlich desaströs. Öffentlichen Nahverkehr gibt es nur rudimentär. Während sich in Mandalay (1,3 Mio) die Hälfte der Einwohner auf Mopeds fortbewegt, sind diese in Yangon (5,4 Mio) wegen der immens hohen Unfallzahlen nicht zugelassen. Also sind 2/3 der Pkws Taxis.
Die Menschen hier wären mit Hamburger Stauproblemen überglücklich.
Immerhin gibt es die Circle Line, mit der man für umgerechnet 0,15 € in 3 Stunden einmal die Metropole umkreist.
Sie ist mit 40 km/h zwar nicht so schnell wie die japanischen Züge, aber eine Fahrt mit ihr ist besser als manche Sightseeing-Tour.
Das kommt uns doch bekannt vor,
und verhungern muss man auch nicht.
Auf den Bahnsteigen pulst das Leben.
Am meisten hat mich als nicht sonderlich religiösen Menschen die Shwedagon Paya beeindruckt.
Das Zentrum des myanmarischen Buddhismus ist auf einem 58 m hohen Hügel errichtet, dessen Plateau man in vier von Devotionalienläden gesäumten Aufgängen erklimmen kann.
Oben angekommen wird man allmählich von einer trotz der vielen Menschen friedlichen, entspannten Atmosphäre eingenommen.
Wie in allen Tempelbezirken gilt auch hier absolutes Schuhverbot.
Die Menschen sind freundlich und relaxed.
Die Frommeren huldigen Buddha und streicheln ihm sogar die Wange.
Nach dem Sonnenuntergang wird es allmählich mystisch.
Dazu trägt nicht zuletzt die geschickte Beleuchtung der Stupa, in der zig-Tonnen Gold verbaut sind, bei.
Falls ich noch einmal hierher komme, möchte ich die Morgendämmerung erleben.
Jetzt wieder im Hier und Jetzt in meinem schicken Hotelzimmer in Kuala Lumpur. 15:14 Ortszeit - draußen geht gerade ein Gewitterregen nieder.
Auf dem Laptop, läuft NDR 90,3 nebenbei.
Ab morgen wird Malaysia, der Vielvölkerstaat, erkundet.
...und weiter mit Kuala Lumpur: Kuala Lumpur