Bericht 4 von Rainer Gelling
Dies ist die Fortsetzung meines Berichtes:
In Singapur wohne ich stilecht in Chinatown.
Meine erste Nacht ist für die Chinesen Silvester.
Um Mitternacht schlafe ich allerdings längst, um mir die faszi-nierendste Metropole Südasiens in den nächsten Tagen in Ruhe anzuschauen.
Dieses Mal ist ein chinesischer Tempelbezirk das erste Objekt:
Die Mythologie ähnelt der des Christentums. Am Ende des Lebens wird man bewer-tet und – je nach Ergebnis – mit Frieden oder höllischen Strafen bedacht. Offensichtlich ein Muster aller effektiven Systeme.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht,
oder, wie Buddha und die Mädels, einfach „gut drauf ist“.
In Singapur, das sich 1965 von Malaysia trennte, was die dortigen Muslime durchaus förderten, weil sie so die absolute Mehrheit in Malaysia erlangten, leben zu 76 % Chinesen, 14 % Malaien, 8 % Inder und 2 % „Sonstige“.
Der 42 km lange und maximal 23 km breite Stadtstaat (das entspricht knapp der Fläche Hamburgs) „brummt“ einerseits vor wirtschaftlicher Kraft und wirkt ansonsten wie ein gigantischer Vergnügungspark.
Ich kann während meines vier-tägigen Aufenthaltes dort bei weitem nicht alle Sehenswür-digen Attraktionen besuchen.
Aber der Golden Garden am Abend ist ein Muss!
Das berühmte Marina Bay Sands Hotel in Singapur
Am nächsten Abend schaffe ich es dann auf das Hotel, das für sei-nen Pool in luftiger Höhe bekannt ist. Da dieser nur für Hotelgäste zugänglich ist, muss ich mit dem Observation Deck des Marina Bay Sands Hotel vorlieb nehmen.
Bild 1: Blick auf Singapur.
Bild 2: Bei den auf Reede liegenden Frachtschiffen ist das von mir
ursprünglich gebuchte leider nicht dabei.
Bild 3: Die „Golden Garden-Show“.
Die tolle, abendliche Silhouette kann man auch während einer schönen Bootstour genießen.
Auch die abenteuerliche Geschichte der Stadt ist gut dokumen-tiert. Zum Beispiel an der Kranji-Gedenkstätte, an der die überwiegend britischen und australischen Opfer der japanischen Einnahme Singapurs 1942 begraben sind.
Die außerordentliche Entwicklung Singapurs von einem Third-World-Country zu einem der reichsten Länder der Erde wurde entscheidend durch Lee Kuan Yew geprägt, der von 1959 bis 1990 Premierminister war.
Nicht zuletzt seiner teilweise rigiden Politik ist es geschuldet, dass in dem Stadtstaat unterschiedlichste Religionen friedlich nebeneinander leben, Korruption fast nicht stattfindet und die SuS bei PISA Spitzenergebnisse erzielen.
Die 10-jährige Schulpflicht zahlt sich bei jeder Taxifahrt aus, denn die Fahrer haben keine Probleme, die lateinische Schrift zu lesen oder Stadtpläne auf dem Smartfone erfolgreich zur Navigation zu nutzen. Da kann man in anderen südasiatischen Länder sein blaues Wunder erleben, denn dort muss ich den Drivern oft den Weg weisen.
Hier ist allerdings die Nutzung des ÖPNV angesagt, denn das öffentliche Verkehrssystem ist weltweit Legende.
In der hochmodernen, fahrerlosen U-Bahn (MRT) ist es auf den Bahnsteigen und in den Zügen so sauber, dass man vom Boden essen könnte. Geht aber nicht, weil Essen und Trinken dort verboten sind.
Dies ist nur ein Beispiel für das Dilemma zwischen Sicherheit / Sauberkeit und Big Brother.
Ein elementareres ist die Tatsache, dass Singapur die höchste Anzahl an Todesstra-fen bezogen auf die Bevölkerung aufweist.
(Siehe auch den zutreffenden Artikel aus dem HA v. 01.02.2017, den ich anfüge)
Übrigens waren Lee Kuan Yew und Helmut Schmidt befreundet. Lee war allerdings Nichtraucher und starb, obwohl jünger, ½ Jahr vor Schmidt.
Da darf ein Besuch auf Sentosa-Island, der Vergnü-gungsinsel, nicht fehlen.
Hinüber geht es mit dem Sentosa-Express.
Hier wird man am Eingang von großen Menschen auf Stelzen begrüßt, die einem Leckereien anbieten.
Als Geograph begibt man sich dann noch über eine Hänge-brücke auf eine weitere Insel.
Der südlichste Punkt Asiens.
Wenn man sich die genaue Definition anschaut, geht’s allerdings ganz schön von hinten durch die Brust ins Auge:
Selbstverständlich sollte man sich bei einem Singapur-Besuch auch einmal dort sehen lassen, wo bereits Herrmann Hesse, Joseph Conrad, Charlie Chaplin, Liz Taylor, Elizabeth II. usw. nächtigten, nämlich im Raffles Hotel.
Da der Zimmerpreis nicht meiner Liga entspricht, habe ich lediglich die Long Bar besucht und es, bescheiden wie ich bin, bei einem klassischen Singapur-Sling bewenden lassen.
Heute Nachmittag beginnt die Sri-Lanka-Rundreise und an-schließend geht es dann über KL und Singapur nach Hause.
Auf Letzteres freue ich mich auch schon. Obwohl das Wetter bei euch wohl echt Sch.... ist.
Immerhin hat der HSV dank Papa gewonnen.
Beste Grüße
Rainer
...und hier geht´s weiter mit meinem Bericht von: Sri Lanka