Bericht 5 von Rainer Gelling
Dies ist die Fortsetzung meines Berichtes:
Der Trip nach Sri Lanka beginnt mit einem American-Spotter-Breakfast auf dem Changi-Airport in Singapur.
Im 2*-Hotel in Colombo gibt es in den kommenden Tagen Indian Breakfast, hot and spicy.
Ohne Tuk-Tuks würde die Wirtschaft in der 800.000 Einwohner-Kapitale zusammenbrechen.
Auch hier bin ich meistens in Flip-Flops unterwegs, denn die vielen Hindu-Tempel dürfen nur barfuß betreten werden.
Hier wartet eine Gruppe von Mädchen und Frauen mit Down-Syndrom auf den Segen des zuständigen Gottes.
Der wird mit Musik und dem Tempelelefanten, der urplötzlich durch die Gänge huscht, gnädig gestimmt.
Derweilen posen auf dem Unabhängigkeitsplatz chinesische Touristinnen dreier Generationen.
Am 4. Februar 1948 entließ Großbritannien seine Kolonie Ceylon in die Unabhängigkeit. Heute wohnen auf der Insel mit der unge-fähren Fläche Bayerns etwa 22 Mio. Menschen. Davon sind 75 % Singhalesen, 15 % Tamilen und 10 % tamilischsprachige Muslime, Nachfahren arabischer Händler.
Sri Lanka feiert seine Unabhängigkeit jedes Jahr mit einer großen Parade.
Leider bekomme ich keinen Zugang zur Präsidententribüne.
Zu meinem Bedauern kann die farbenprächtig uniformierten Formationen also nur von hinten betrachten.
Anscheinend hat jedes Bataillon eine unverwechselbare Uniform. Ich zähle mindestens 40 grundverschiedene. Dabei darf natürlich auch der obligatorische Elefant nicht fehlen. Als altem S-Boot-Fahrer gefallen mir die Marinesoldatinnen natürlich am besten.
Die Sri Lanker äußern sich durchweg sehr erleichtert, dass der 26-jährige Bürgerkrieg, der Tausende Opfer forderte, 2009 beendet wurde. Die Tamil-Tigers konnten ihre Forderung nach einem sepa-raten Staat im Norden der Insel nicht durchsetzen. Dort gibt es vereinzelt immer noch Landminen, die von diesen Spezialkräften aufgespürt werden sollen.
Mit Beginn der einwöchigen Rundreise genieße ich den Komfort schöner 4*-Hotels.
Doch ich verzichte sogar auf das Dinner-Buffet, um über NDR 90,3 und WhatsApp das Pauli-Spiel in Braunschweig zu verfolgen.
Es wird belohnt. Daran ändert auch ein Braunschweiger Tor in der Nachspielzeit nichts.
Am nächsten Morgen beginnt die Rundreise mit einer 11-köpfigen Gruppe in einem Kleinbus.
Unter der über 100 m hohen Ruwanwelisaya-Stupa in der alten Königstadt Anuradhapura.
Die Gläubigen lassen ihre Opfergaben segnen:
Hier liegt der Buddha. Immer im Schneidersitz ist auf Dauer ja auch nicht das Wahre.
Nahe Dambulla ragt der 200 m hohe Sigiriya-Rock (Löwenfelsen) aus der Ebene. Rund um den Magmablock baute König Kasyapa (477 – 495) die Hauptstadt. Oben drauf seinen Palast.
Heute ist das Ensemble UNESCO-Weltkulturerbe.
Ein Höhepunkt sind die in eine Felshöhle gemalten barbusigen „Mondmädchen“. Sie dürfen nicht fotografiert werden. Hier warten wir, weil einer aus unserer Gruppe es doch versucht hat, und von Don Victor, unserem Guide, mit etlichen Rupien ausgelöst werden muss.
Hier warten wir, weil einer aus unserer Gruppe es doch ver-sucht hat, und von Don Victor, unserem Guide, mit etlichen Rupien ausgelöst werden muss.
Da braucht man kein Fitness-Studio.
Ebenfalls in der Nähe von Dambulla befindet sich ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe: Die buddhistischen Höhlentempel. Der Aufstieg beginnt am „Golden Tempel“.
Auch die umgebende Fauna und Flora beeindrucken.
... Sozialverhalten: sehr gut
Hier hat Buddha es sich angeblich bereits im 1. Jhdt. v. Chr. be-quem gemacht.
Ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe liegt in Kandy, der letzten der Königsstädte. Sie wurde erst 1815 von den Briten erobert. Da Kandy im Bergland 500m ü. NN liegt, ist das Klima hier recht angenehm. Im sogenannten Zahntempel soll ein oberer linker Eckzahn Buddhas aufbewahrt werden.
Diese Reliquie war eine wichtige Quelle der Legitimität des singhalesischen Königtums und wurde daher immer in der jeweiligen Residenzstadt aufbewahrt.
Tausende von Pilgern strömen bei Vollmond strömen hier herein.
Die Pilger wollen einen Blick auf den Zahn des Buddha werfen.
Durchaus sehens- und hörens-wert sind die sri lankischen Tänze.
Nicht zur Nachahmung em-pfohlen ist jedoch das Schreiten über glühende Kohlen.
Die heißen Sohlen könnte man sich allerdings im schönen bota-nischen Garten von Kandy abkühlen.
Don Victor, unser recht passabel deutsch sprechender Reiseleiter.
Hier wird bis in 2000 m Höhe der weltbekannte Ceylon-Hochland-Tee angebaut.
Die Teepflückerinnen sind zumeist indische Tamilinnen.
Mit dem Zug geht es an-schließend auf einer wunder-schönen Strecke nach Bandarawela.
Leider ist er aufgrund des langen Wochenendes (Freitag war Vollmond = Feiertag) völlig überfüllt.
Die Straßen sind oft von Verkaufsständen gesäumt. Hier werden Yamswurzeln portioniert. Mir schmeckt das kartoffelähnliche Gemüse.
Dieses Verkehrsschild gibt es angeblich nur in Sri Lanka.
Vielleicht sollte Herr Dobrindt
die Pkw-Maut so einkassieren lassen.
Anrührend und sehenswert ist das Elefantenwaisenhaus im Udawalawe-Nationalpark bei Dilma. Zunächst erhalten die behinderten Tiere Zutritt zur Fütterung Dann eilen die gesunden Waisen herbei und lassen es sich schmecken. Yummy-yummy
Der Ticketpreise wegen fliege ich dann via Kuala Lumpur – Singapur – Frankfurt zurück nach Hamburg. Den Air Asia-Flug nach KUL beendet die hübsche Kopilotin mit einer butterweichen Landung.
Via E-Mail werde ich von der Lufthansa informiert, dass mein Business-Upgrade-Offer angenommen wurde. Also genieße ich noch die Silver-Kris-Lounge in Singapur,
bevor ich mich ins Oberdeck des A380 „München“ („D-AIMB“) begebe,
Beim morgendlichen Anflug auf Hamburg begrüßen Elphi und meine Wohnung mich in der diesigen Winterluft schon von weitem.
Jetzt soll es bitte schnell Frühling werden.
Viele Grüße
Rainer