Quellen: www.wittenberg.de und www.wikipedia.de
Wittenberg, seit 1938 amtlich Lutherstadt Wittenberg, ist eine Stadt im östlichen Teil des Landes Sachsen-Anhalt und Sitz des Landkreises Wittenberg.
Herausragende Bedeutung erlangte Wittenberg als eines der wichtigsten deutschen Zentren politischer, kulturgeschichtlicher und künstlerischer Bestrebungen im 16. Jahrhundert: Die Stadtkirche St. Marien, die Schlosskirche, das Lutherhaus, das Melanchthonhaus gehören seit 1996 zum UNESCO-Welterbe.
Anlässlich des Jahrestages der Reformation steht die Lutherstadt Wittenberg
ganz im Fokus von Luther, was sowohl die Ausstellungen und Veran-staltungen anlangt, als auch touristisch kommerzielle Aktivitäten - von der Luthertasse über das Luther-bier bis hin zum Luthershirt.
Da es am Pfingstsonntag 2017 noch stark regnete, besuchten wir zunächst das Luthermuseum und dann das Melanchthon-Haus. Beide beein-druckten uns sehr, wenngleich Melanchthon weitaus weniger bekannt ist, hat er als Gelehrter mit seinen Schriften mindestens ebenso stark die Reformation beeinflusst. Hier zeigt sich wieder einmal, dass die erfolgreiche Umsetzung einer Idee
nicht nur Wissen und Kreativität notwendig ist, sondern auch eine geschickte Kommunikation und Vermarktung, die Luther deutlich besser lag.
Nicht erst die Reformation machte Wittenberg zur bedeutenden Stadt. Bereits der
Kurfürst vonSachsen-Wittenberg, der Askanier Rudolf II. wählte 1356 die Stadt als Residenz. Damit wurde sie zum Zentrum des Kurfürstentums Sachsen-Wittenberg. Das Grab Rudolf II. vermutete man bis zum Jahr 2009 in der Schlosskirche. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Gebeine der Herzöge in die Schlosskirche umgebettet. Erst die Ausgrabungen am Stadthaus brachten 2009 neue Erkenntnisse. In den Mauern der ehemaligen Franziskanerklosterkirche befand sich das Grab des Kurfürsten mit seiner Frau und Tochter. In der ehemaligen Franziskanerklosterkirche wird nun die Geschichte der Askanier und damit der Ursprung des heutigen Sachsen-Anhalt präsentiert.
Im Jahr 2017 wird in zwei Etagen des Zeughauses die Dauerausstellung der Städtischen Sammlungen komplettiert.
Im 1. Obergeschoss können die Besucher Einblicke in die Stadtgeschichte von Wittenberg vom Beginn der Besiedlung bis zur Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert gewinnen.
Im 2. Obergeschoss wird der Sammler Julius Riemer gewürdigt, der seit seiner Kindheit naturkundliche und später völkerkundliche Exponate gesammelt hat und nach dem Ende de II. Weltkrieges nach Wittenberg kam.
Die Schlosskirche wurde mit dem Neubau des Residenzschlosses für Kurfürst Friedrich III., der Weise, von Sachsen ab 1489 errichtet und 1503 eingeweiht. Sie gehört zu den UNESCO-Welterbestätten Wittenbergs.
An die Tür der Schlosskirche schlug Martin Luther der Überlieferung nach die 95 Thesen gegen die Ablasspraxis der damaligen Kirche. „Ein feste Burg ist unser Gott“ – diese Textzeile des Chorals von Martin Luther prangt in großen Lettern auf dem Kirchturm dieses eindrucksvollen Gotteshauses.
Im Jahr 1485 erhob Kurfürst Friedrich III. von Sachsen die Stadt Wittenberg zu
seiner Residenz. Drei Jahre später begann der Abbruch der alten Askanierburg und daran anschließend der Neubau eines der stattlichsten mitteldeutschen Renaissanceschlösser. In den darauf-folgenden Jahrhunderten wurde das Schloss durch Krieg, Zerstörung und Umnutzung immer wieder in Mitleidenschaft gezogen und ver-ändert. Von 2013 – 2016 wurde das Schloss umfassend saniert und restauriert. Nach Abschluss der Baumaßnahmen dient es als Aus-bildungsstätte des Evangelischen Pre-digerseminars Wittenberg, ist Besu-cherzugang zur Schlosskirche und beherbergt die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek. Darüber hinaus hat die Stiftung „Christliche Kunst“ im Schloss ihr Domizil.
Schlossjugendherberg - modernes Ambiente in historischen Mauern
Wo kann man schon direkt neben Martin Luthers Thesentür übernach-ten? Hier! Übernachten Sie im Herzen der historischen Altstadt, in den ehemaligen Räumen der kurfürst-lichen Residenz Friedrich des Weisen.
In diesem Haus wurde am 24.10.1804 der Professor der Physik und Erfinder der elektrischen Telegraphie Wilhelm Eduard Weber geboren.
Das Renaissancehaus in der Schloss-straße 10 wird ab August 2010 Sitz des Wissenschaftszentrums Sachsen-Anhalt e.V.
Die Ausstellung zeigt den familiären Alltag von den 1920er Jahren bis hin zur „Wendezeit“ 1990.
Bewundert werden können auch öffentliche Bereiche wie eine Tanzbar, selbstgebauten Discoanlage, eine Dorfkneipe, ein Konsum, ein Klassen-raum und ein original eingerichteter Kindergarten.
Dauerausstellungen: „DDR-Alltags-design & -Formen der 70er Jahre“, „Zeitzeichen, Deutsche Russen im Alltag in einer mitteldeutschen Region 1945 – 1993“ sowie „Luther in der DDR“.
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1520 erhielt Cranach d. Ä. das Apothekenprivileg. Im Jahr 2005 wurden die Cranach-Höfe zum Bau-denkmal von nationaler Bedeutung erklärt.
Was haben Hunger in der Dritten Welt, Umweltverträglichkeit von LKW, tägliche Zahnpflege oder die künstliche Herstellung natürlicher Stoffe mit dem historischen Marktplatz von Wittenberg zu tun? Antwort dazu erhalten Sie hinter Mauern, die schon zu Luthers Zeiten den Platz schmückten. Dort, an der Westseite, befindet sich das Science Center futurea. Es entwirft ein Bild moderner Chemie, das vielleicht den einen oder anderen überrascht. Konkret, ideenreich, verblüffend in der Präsentation. Hier wird nicht nur mit den Augen gesehen, sondern auch mit den Händen.
Der Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg befindet sich im Zentrum der Wittenberger Altstadt. An dem freizügig bemessenen Platz finden sich Bürgerhäuser, das Renaissancerathaus, die Denkmäler Martin Luthers und Philipp Melanchthons sowie der Marktbrunnen.
Dem Reformator Martin Luther ein Denkmal zu setzen, beabsichtigte 1805 zunächst die „Vaterländisch-literarische Gesellschaft der Graf-schaft Mansfeld“ in Mansfeld. Nach den Befreiungskriegen wünschte König Friedrich Wilhelm III. die Aufstellung in Wittenberg. 1817 konnte der Grundstein gelegt werden, die feierliche Enthüllung fand am 31. Oktober 1821 statt. Die Figur Luthers ist von Johann Gottfried Schadow 1805 entworfen worden. Karl Friedrich Schinkel entwarf den Sockel, der Baldachin geht zurück auf den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV.
1860 wurde der Grundstein des Denkmals gelegt, 1865 erfolgte die Einweihung. Den Baldachin entwarf Johann Heinrich Strack in Anlehnung an die schinkelsche Gestaltung. Barhäuptig und im Talar wie Luther steht Melanchthon, in der rechten Hand die Rolle des Augsburgschen Glaubensbekenntnisses. Nach Repa-raturen 1948 und 1967 wurden beide Baldachine 2010-13 originalgetreu restauriert.
Das Alte Rathaus von 1541 beherbergt heute den großen Sitzungssaal des Stadtrates, das historische Bürgermeisterzimmer, das Trauzimmer, die Stiftung Christliche Kunst Wittenberg sowie mehrere gemeinnützige Vereine.
Der Maler Lucas Cranach der Ältere wurde 1505 von Kurfürst Friedrich dem Weisen an den sächsischen Hof nach Wittenberg berufen. Fast ein halbes Jahrhundert lebte er hier und schuf jene Gemälde, die sich heute in den großen Museen der Welt befinden. Seine Werkstatt übernahm später sein Sohn, Lucas Cranach der Jüngere. Die Cranachs betrieben außerdem eine Druckerei und führten die einzige Wittenberger Apotheke. Die Cranach-Höfe wurden ab 1992 sorgsam saniert. Heute sorgt die Cranach-Stiftung für kulturelles Leben in den Höfen.
Die altehrwürdige Wittenberger Universität wurde 1502 gegründet und übertraf zu ihrer Zeit die anderen Universitäten Deutschlands in ihrem Ruf. Die wichtigsten Gelehrten dieser Zeit studierten hier. 1994 wurde die Stiftung LEUCOREA mit dem Ziel gegründet, wieder akademisches Leben an der Stelle zu etablieren, wo vor 500 Jahren eine der renommier-
testen Universitäten stand. Sie führt nun wissenschaftliche Veranstaltungen nationalen und internationalen Charakters in Wittenberg durch.
Das im Stil der Renaissance erbaute Melanchthonhaus ist ein architekto-nisches Kleinod und gilt als eines der schönsten Bürgerhäuser der Stadt Wittenberg. Hier lebte und arbeitete der Humanist und Reformator Philipp Melanchthon mit seiner Familie bis zu seinem Tod. Seit 1996 gehört das Melanchthonhaus zum UNESCO Weltkulturerbe.
Das Lutherhaus wurde ursprünglich als Augustinerkloster im Jahr 1504 in der Collegienstraße in Wittenberg erbaut, bevor es ab 1508 von Martin Luther bewohnt und später als Wohnhaus der Luthers genutzt wurde. Heute ist das Lutherhaus das größte
reformationsgeschichtliche Museum der Welt. Bei einem Besuch sehen Sie die original erhaltene Lutherstube, die Luther-Kutte, die Zehn-Gebote-Tafel von Lucas Cranach, eine zeitgenössische Ablasstruhe und die Predigtkanzel Martin Luthers unbedingt ansehen. 1.000 originale Exponate erzählen vom Leben und
Werk des Reformators, vom Alltag der Familie und von der Wirkungsgeschichte der Reformation.
Der ideale Ort für ein Auslands-studium, Seminare, Konferenzen und Tagungen. Das Colleg Wittenberg bie-tet eine preisgünstige Möglichkeit, die Stätten der Reformation hautnah in der historischen Lutherstadt zu erle-ben. Hier können bis zu 48 Personen Unterkunft finden.
Es stehen verschiedene Seminar-räume zur Verfügung.
Das Bugenhagenhaus in Wittenberg ist das älteste evangelische Pfarrhaus der Welt. Es gehört zu den bedeutsamsten Gedenkstätten der Reformation und soll darum ebenfalls in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen werden. Bis 1997 war es seit der Reformation ununterbrochen Wohn- und Wirkungsstätte der Wittenberger Superintendenten. Als erster Pfarrer der Reformation lebte Johannes Bugenhagen bis zu seinem Tod 1558 hier. Der Freund, Mitstreiter und Seelsorger Martin Luthers gilt neben diesem und Melanchthon als „Der dritte Reformator“.
Das Haus enthält eine Ausstellung über seine Geschichte und die seiner Bewohner.
Die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien ist das älteste Gebäude der Stadt und zählt heute zu den UNESCO Welterbestätten. In dieser Kirche predigte der Reformator Martin Luther. Seine Kanzel ist erhalten und als Leihgabe im Lutherhaus zu sehen. Luthers Weggefährte Johannes Bugenhagen war der erste evan-gelische Stadtpfarrer in Wittenberg und ordnete die Reformation in Norddeutschland und Nordeuropa. In der Stadtkirche St. Marien lassen sich viele kunsthistorische Zeugnisse auch aus der Reformationszeit entdecken, u. a. der Reformationsaltar und wertvolle Tafelbilder von Cranach.
Ein großer Mosaikstein auf dem Arsenalplatz ist das Einkaufszentrum, das im Oktober 2012 eröffnet wurde.
Ein großer Zustrom von Katholiken erfolgte in den Jahren 1945 bis 1947. Damals zählte die Gemeinde zeitweise bis zu ca. 20.000 Mitglieder, vor allem Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die nach Westen weiterzogen. Heute hat die Gemeinde ca. 2000 Mitglieder; in Wittenberg bezeichnen sich etwa 80 Prozent der Einwohner als Nichtchristen.
Von Abifete bis Oktoberfest, Familien- und Vereinsfeier über Ausstellungen. Die ehemalige Exerzierhalle, auch als Reithalle bekannt, wurde damit eine multifunktional nutzbare Veranstal-tungshalle, die eine Lücke im Veran-staltungsangebot, auch für junge Leute, geschlossen hat.
-Umwelt & Ländlicher Raum & Soziales
-Naturwissenschaft, Ethik & Bewahrung der Schöpfung -Globales Lernen Globales Lernen ver-sucht eine pädagogische Antwort auf die Globalisierung.
Im 360°-Panorama LUTHER1517 von Yadegar Asisi wird Wittenberg zur Zeit von Martin Luther lebendig. Es wurde eine Location errichtet, die zum sinn-lichen Erleben, Erfahren und Erspü-ren einlädt. LUTHER 1517 wird nicht nur während der Weltausstellung Reformation im Sommer 2017 zu erleben sein, sondern mindestens bis 2021 auf eine Zeitreise in die Epoche der Reformation in Wittenberg einladen.
Das renovierungsbedürftige Luther-Melanchthon- Gymnasium in Witten-berg wurde nach Plänen des bekann-ten Künstlers Hundertwasser umge-baut und 1999 fertiggestellt. Es gibt einen Informationsraum für Touristen, in dem Sie auf Informationstafeln, Büchern und Informationsblättern alles über die Schule erfahren können.
Das CLACK Theater eröffnete seine Pforten in dem bis heute als „Markt-schlösschen“ bekannten Ensemble am 10. Mai 2008.
Für viele Touristen ist die Reise hierher eine Reise in die Vergangenheit: Reformation, Martin Luther, Philipp Melanchthon – das sind die gängigen Stichworte. Hinter diesen großen Namen und weltbewegenden Ereignissen tritt die Alltagsgeschichte unserer Stadt oft zurück. Es ist wahr: Luther ging über diese Straßen, Katharina von Bora kaufte hier ein. Aber Wittenberg ist nicht nur Lutherstadt, sondern auch Menschenstadt – dafür ist dieses Gebäude ein kleines Beispiel.
Viele Gäste unseres Theaters ahnen nach einem kurzen Blick in die Runde, dass sie mit dem CLACK ein traditionsreiches Haus besuchen. Wenige aber vermuten, dass seine Geschichte tatsächlich bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht.
Das ehrwürdige Kino von 1937 mit altem Kassenhäuschen und moderner Technik zeigt aktuelle Filme und Arthouse.
Im Jahr 2015/2016 gehen wir nun bereits in die ZWÖLFTE Spielzeit und bieten damit unseren Gästen und Zuschauern ein breites kulturelles Angebot von Musical über Oper und Operette bis zu klassischer Schau-spielkunst, literarischen Lesungen, imposanten Kindertheaterstücken, Comedy und Kabarett an.
Der Bahnhof ist die Visitenkarte unserer Stadt und eine zentrale verherrliche Schnittstelle, die 2016 renoviert wurde.
Luther und die Avantgarde
Zentraler Ausstellungsort ist das Alte Gefängnis in Wittenberg, das eigens für „Luther und die Avantgarde“ in Stand gesetzt und öffentlich zugänglich gemacht wird. Die ehemaligen Zellen, Treppenflure und Gemeinschaftsräume, der Gefängnis-hof und die Fassade werden zu Ausstellungsflächen – ein ungewöhnlicher Ort für Künstler wie Besucher.