Stadtwanderung durch die alte Hanse-, Salz-, und Universitätsstadt Lüneburg mit ihren vielen alten historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten.
In der Nähe des 56 m hohen Wasserturms fanden wir einen Parkplatz und bestiegen trotz der großen Kälte den Turm, um den herrlichen Blick auf die Stadt Lüneburg zu genießen. Besteigen ist nicht ganz richtig, da man den Fahrstuhl benutzen kann und dann aber die Stufen nach unten laufen sollte, um die Dauerausstellung "Das blaue Gold" und den alten Wasserbehälter zu besichtigen.
Der Wasserturm wurde im 19. Jahrhundert gebaut und 1907 in Betrieb genommen Allerdings konnte er den Durst der Lüneburger nur ein paar Jahre stillen. Heute wird er von modernen Wasserwerken gestillt.
Bei guter Sicht kann man bis nach Hamburg (Luftlinie 45 km) sehen.
Der Wasserturm ist von vielen hohen Persönlichkeiten - unter anderem von unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel - besucht worden.
Die St. Johannis mit ihrem schiefen Turm ist die älteste Kirche der Stadt und liegt an dem Platz Am Sande im Stadtzentrum. Sie gilt als bedeuten-des Bauwerk der norddeutschen Backsteingotik.
Johann Sebastian Bach lernte in dieser Kirche das Komponieren.
Am Sande war früher ungepflastert, also sandig. Dort stellten die Kaufleute ihre Pferdefuhrwerke und Ochsenkarren ab und kauften und verkauften ihre Waren, wie zum Beispiel das Salz.
Der Platz ist umgeben von vorwiegend mittelalterlichen Bürger-häusern mit ihren gotischen Treppen- und geschwungenen barocken Schneckengiebeln. Das Gebäude der Industrie- und Handelskammer liegt gegenüber der St. Johanniskirche.
Die Einhorn-Apotheke Am Sande ist nicht zu übersehen.
Im Lüneburger Altstadtbereich gibt es drei vorherrschende Giebelformen:
Alle haben eine bestimmte Grundform und sind darüber hinaus individuell reich dekoriert.
Die Straße Am Markt liegt im Stadtzentrum von Lüneburg am Marktplatz, an dem das alte Rathaus und der Lunabrunnen steht.
Das sehenswerte alte Rathaus von 1720 gilt als das größte mittelalterliche Rathaus Norddeutschlands. Es wird bis 2024/25 aufwendig grundsaniert.
Eine Besichtigung des Rathauses ist sehr, sehr lohnend. Auf dem Foto oben links sieht man die große Ratsstube und rechts die Gerichtslaube aus dem 14. Jahrhundert.
Der sogenannte Lunabrunnen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus ziert eine bronzene Statue der Mondgöttin Luna mit Pfeil und Bogen; das Original von 1532 wurde 1970 gestohlen und eingeschmolzen; die heutige Statue ist eine Nachbildung von 1972.
Südlich vom Rathaus befindet sich die Waagestraße in der man das Schwangere Haus bestaunen kann. Gips und Anhydrit wurde früher als Ersatz für Kalkmörtel benutzt. Dringt Luftfeuchtigkeit und Regen- und Grundwasser in das Mauerwerk ein, beginnt ein chemischer Prozess im Mauerwerk und drückt die äußere Schicht nach außen, sodass ein Bauch entsteht. .
Direkt neben dem Schwangeren Haus ist das Geburtshaus des 1747 geborenen Liedermann des Volkes, Johann Abraham Peter Schulz. Er ist der Komponist von "Der Mond ist aufgegangen" oder dem Weihnachts-klassiker "Ihr Kinderlein kommet".
Das heutige Gebäude der alten Rats-Apotheke in der Apothekenstraße wurde 1598 nach umfangreichen Umbauarbeiten vollendet. Es ersetzte einen Vorgängerbau aus früheren Jahrhunderten und steht heute unter Denkmalschutz.
Im holzgetäfelten Verkaufsraum sind die historischen Apotheken-Regale und Kommoden mit geschnitzten Vorderseiten und Metallbeschlägen erhalten und werden weiter genutzt.
Die malerische Straße Auf dem Meere im Senkungsgebiet mit der St. Michaeliskirche im Hintergrund. Der Name stammt wahrscheinlich von der Bezeichnung "in mare" ab. so wurde 1303 das sumpfige Gebiet in einer Senke beim Kalkberg genannt.
Der Stintmarkt, das Hafenviertel von Lüneburg ist ein touristisches Magnet. Hier wurde früher der kleine, heringsartige Fisch, dem sogenannten Stint, gehandelt. Heute ist der Stintmarkt Lüneburgs Kneipenmeile. Im Sommer sitzen viele Leute noch bis spät in die Nacht an der Treppe zum Fluss Ilmenau und genießen die mittelalterliche Atmosphäre mit Blick auf den alten Kran und das alte Kaufhaus.
Der Alte Kran ist ein historischer Hafenkran der vor allem dem Betrieb der Lüneburger Saline, einerseits zum Verschiffen des dort produzierten Salzes und andererseits zum Anlanden des Brennholzes, das für den Betrieb der Sudhäuser benötigt wurde.
Im Alten Kaufhaus wurde früher auch das Salz aus den Salinen verkauft. Von dem Gebäude besteht heute nur noch die barockene Fassade. Das Gebäude ist heute ein Hotel.
Das die Backsteine für die Hausfassaden früher teuer waren, wurde die Fuge besonders dick gehalten, um Steine einzusparen. Aus optischen Gründen wurde dann die breite Fuge in der Mitte angeritzt.
Mitte des 16. Jahrhunderts stiftete Bürgermeister Hinrik Garlop Wohnhäuser für die reitenden Diener der Stadt Lüneburg, die so genannten Garlopenhäuser. Auffallend sind die angebrachten Wappen der Garlops und der mit ihnen durch Ehen verbundenen Familien sowie der Lüneburger Taustein, der als Dekor-Element die Zugehörigkeit der Hanse unterstreicht.
Das Brauhaus wurde vom Kaufmann Claes Kroger 1517 errichtet.
Lüneburg ist die Salzstadt im Norden. Über 1000 Jahre lang bestimmte das Salz das Leben der Stadt. Es machte sie reich und mächtig. Erst 1980 schloss das Salzwerk, eines der ältesten und größten Industriebetriebe Europas, seine Pforten. Seitdem erinnert das Deutsche Salzmuseum/Industriedenkmal Saline Lüneburg an seine ruhmreiche Vergangenheit.
Das Haus des Kalandes wurde 1491 errichtet und im Jahre 1896 erneuert.
Es war der Versammlungsort der sogenannten Kalandsbrüderschaft, die vorwiegend wohltätigen Zwecken diente. 1532 wurde die Bruderschaft aufgelöst.
Sie befindet sich im Zentrum von Lüneburg Am Berge 26. Hier kann man die "Pralüne" kaufen, die hier erfunden wurde. Es ist eine Komposition aus Toffee-Ganache, mit Salz harmonisch abgerundet. Das Salz gehört in Lüneburg ja zur Stadtgeschichte und begründete den Reichtum der Stadt.
Auf dem Weg zum Platz Am Sande.
Bevor wir wieder zurück fahren entdecken wir noch das Kultur Restaurant und Hotel in dem die Daily Soap "Rote Rosen" gedreht wurde.
Eine Fahrt nach Lüneburg ist nicht nur zum Weihnachtsmarkt, sondern jederzeit lohnend. Hier gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken und wenn man nur mal wieder eintauchen will in die Zeit des Mittelalters.