von Judith & Thomas
Im Mittelalter war Osnabrück Prinzipalstadt des westfälischen Quartiers der Hanse.
Bekannt wurde Osnabrück, gemeinsam mit dem ca. 50 km entfernten Münster, auch als Ort der Unterzeichnung des Westfälischen Friedensvon 1648.[7] Laut eigener Aussage gelte in Osnabrück noch heute im Rahmen des Friedensgedankens der Leitsatz „Frieden als Aufgabe – dem Frieden verpflichtet“, der das kulturelle und politische Leben in der Stadt bestimme.[8] Dies soll auch durch den Slogan Osnabrück – Die Friedensstadt verdeutlicht werden, der z. B. im Corporate Design der Stadt Osnabrück verwendet wird.
Nach dem Wiener Kongress setzte eine „Entwestfalisierung“ in Osnabrück und Umland ein (siehe Geschichte Westfalens). Die westfälische Prägung Osnabrücks ist jedoch immer noch an dem von der einheimischen Bevölkerung gesprochenen Standarddeutsch, an der Architektur in und um Osnabrück sowie der regionalen Küche (siehe Westfälische Küche) deutlich zu erkennen. Die Stadt ist Sitz des 780 gegründeten Bistums Osnabrück.
Osnabrück liegt auch heute im Schnittpunkt wichtiger europäischer Wirtschaftsachsen. Dadurch entwickelte sich die Stadt zu einem Logistikzentrum. Zudem hat sich eine bedeutende Auto-, Metall- und Papierindustrie angesiedelt.[9]
im spätgotischen Stil erbaut. Es ist eines der wesentlichen Wahrzeichen und prägenden Gebäude der Stadt Os-nabrück und wird bis heute als Ra-thausgebäude genutzt. Im Jahre 1648 wurde im Rathaus der Stadt Osnabrück und im Rathaus von Münster von den Kriegsparteien des Dreißigjährigen
Krieges der Westfälische Friede ausgehandelt und unterzeichnet.
Am 15. April 2015 wurde das historische Rathaus als eine der Stätten des Westfälischen Friedens von der Europäischen Kommission mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.[1]
Erbaut 1531, steht direkt neben dem Rathaus. Heute beherbergt sie das Standesamt.
Gotische Hallenkirche am Markt. Sie ist nach dem Dom die älteste Kirche der Altstadt. Besonders sehenswert ist der Antwerpener Flügelaltar von 1520.
An jedem Sonntag von 11.30 bis 13.00 Uhr ist eine Kirchturmbesteigung möglich.
Auf dem Platz des Westfälischen Friedens vereinen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in den großen Schalen des Bürgerbrunnens, durch die das Wasser, den ewigen Fluss der Zeit symbolisierend, fließt. Der Osnabrücker Bildhauer Hans Gerd Ruwe schuf diesen Brunnen im Jahre 1986.
Der Löwenpudel ist ein Zeichen der Gerichtsbarkeit Heinrichs des Löwen. Eine Sage erzählt, dass Karl der Große im Zorn nach Osnabrück kam und das erste Lebewesen, das ihm begegnen würde, töten wollte. Seine Schwester eilte ihm entgegen und wollte um Gnade bitten. Da lief ihr Hund zum Kaiser voraus, so dass Karl der Große an diesem Tier seinen Schwur erfüllen konnte und er der Stadt verzieh. Zur Erinnerung errichtete die Bevölkerung das Denkmal auf dem Domhof.
Eine romanische Pfeilerbasilika (Langhaus 1218–1245 und Chor 1245–1277), umgebaut nach dem großen Brand von 1100. Ausstattung von hohem künstlerischen Wert: Bronzenes Taufbecken des Gerardus 1225, Triumphkreuz 1220, mehrflügeliger Hochaltar Anfang 20. Jahrhundert. Sehenswerter Kreuzgang aus dem 12. Jahrhundert.
Auch Kleine Kirche genannt. Steht neben dem Dom, einziger barocker Kirchenbau (Jesuitenstil) der Stadt (1683–86). Außen: Kalvarienberg-Szene aus Osnabrücker Werkstatt (um 1525).
Erbaut 1783–1785 im Stil des Klassizismus.Über dem Portal das englische Wappen (der Osnabrücker Bischof Friedrich von York, 1764–1802, entstammte dem englischen Königshaus).
An der Ecke Kleine Domsfreiheit und Domhof befinden sich die Städtischen Bühnen, (Fertigstellung des Jugendstilgebäudes 1909, Neuaufbau 1950, Foyer-Neubau 1971, Anbau und Erweiterung der Bühnentechnik 1997).
Gestiftet 1909 von Generaldirektor Haarmann zum Andenken an die bei einem Wassereinbruch im Kohlenbergwerk Piesberg 1893 ertrunkenen Bergleute. Es ist das älteste deutsche Arbeiterdenkmal.
Mit sehenswerten, kunstvoll geschnitzten und bemalten Fassaden in Bier- und Kahnstraße – Haus Willmann, Gasthaus Walhalla.
Auch Waterlootor genannt. Es wurde 1817 als Ehrendenkmal für die Osnabrücker Waterlookämpfer
erbaut.
In dem ungewöhnlichen, modernen Bauwerk wird die mit 180 Arbeiten weltweit größte Sammlung des jüdischen Osnabrücker Malers Felix Nussbaum als Dauerausstellung präsentiert. Der 1944 in Auschwitz ermordete Künstler dokumentierte in seinen Gemälden eindrucksvoll die Angst der verfolgten Juden und die Gräuel des Nationalsozialismus. Der berühmte amerikanische Architekt Daniel Libeskind sorgte mit diesem 1998 eröffneten Museum weltweit für Furore.
Gegenüber dem Stadthaus befindet sich der älteste Turm der einstigen Stadtmauer, der Bucksturm. Er wurde ursprünglich als Aussichtsturm errichtet. Die drei Etagen des Turms beherbergen heute ein Museum zu den Themen: Wehranlagen, Gefängnisse und Hexenprozesse.
Besichtigung: So 11.00-17.00 Uhr.
Führungen: So 12.00/15.00 Uhr.
Ein weiterer Befestigungsturm (1519), der zeitweise als Stadtgefängnis diente und wohl daher seinen Namen Bürgergehorsam erhielt steht am Hasetorwall, nahe der Dominikanerkirche.
Die Kunsthalle befindet sich in der Dominikanerkirche. Im Jahre 1295 konnten die ersten Mönche des Dominikanerordens in die Kirche und in das sich anschließende Kloster einziehen. 1803 wurde das Kloster aufgehoben und diente als Kaserne. Nach dem Krieg wurde sie als Konzert- und Ausstellungshalle ausgebaut. Die Kunsthalle Osnabrück ist heute mit einer Ausstellungsfläche von insgesamt 1256 qm ein Zentrum der kulturellen Szene Osnabrücks.
Das ehemalige Kloster beherbergt heute den Fachbereich Städtebau der Stadt Osnabrück.
Am Hasetorwall, nähe Bahnhof Altstadt befindet sich die Wehranlage Vitischanze. Der Barenturm gehörte ehemals mit zur Stadtmauer und diente der Verteidigung der Stadt.
Frühgotische Hallenkirche (1256–1291). Sehenswerter Kreuzgang, Sakramentshaus aus Sandstein um 1440, bemerkenswerte Sakristei mit vier Gewölbefeldern um einen Mittelpfeiler (14. Jahrhundert).
Das Osnabrücker Schloss wurde als vierflüglige Anlage um einen Ehrenhof zwischen 1667 und 1675 von Bischof Ernst August I. erbaut. Sophie Charlotte, erste Königin in Preußen und Großmutter Friedrich des Großen, verbrachte hier ihre Kindheit. Heute ist im Schloss die Verwaltung der Universität untergebracht. Der Schlossgarten mit seinen Blumen und Springbrunnen ist besonders bei den Studenten beliebter Ort der Entspannung und Erholung.
Am Neuen Graben, dem Schloss gegenüber, befindet sich eines der markantesten Steinwerke Osnabrücks. Der wehrhafte Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert, das schöne Renaissance Wohnhaus mit seinem geschwungenen Giebel wurde ca. 1500 an den Turm angebaut, der zu dieser Zeit um die Lagergeschosse erhöht wurde.
Eine dreischiffige, klassisch-gotische Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert. Der Turm ist mit 103,5 m das höchste mittelalterliche Bauwerk Niedersachsens.