Als Sitz der Kaufmannskompagnie, dem einzigen anerkannten „Wirtschafts-verband“, haben sich hier einst Wismars bedeutendste Unternehmerpersön-lichkeiten versammelt. Nach umfassenden Sanierungsarbeiten beherbergt das historische Gebäudeensemble seit dem 1. Juni 2014 eine UNESCO-Ausstellung. Sie ist nach Regensburg und Stralsund die dritte ihrer Art in Deutschland. Im Erdgeschoss bildet ein großer Saal den Auftakt des Rundganges. In einem Welterbe-Panorama werden internationale Beispiele für Natur- und Kulturerbe vorgestellt. Spezielle Themenräume mit interaktiven Arbeitstischen für Besucher widmen sich unterschiedlichen Schwerpunkten.
Optisches Highlight ist der repräsentative Tapetensaal samt der ringsum verlaufenden Panorama-Bilder.
Der 80 Meter hohe Turm der Marienkirche ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen von Wismar. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche beschädigt und 1960 das Kirchenschiff gesprengt. Bis dahin galt sie als eine der schönsten Backsteinkirchen im norddeutschen Raum. Die ehemalige Ratskirche wurde wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Über die bereits vorhandene Kirche wurde Anfang des 14. Jahrhunderts eine doppelt so große und doppelt so hohe Kirche errichtet.
Die Zifferblätter der Turmuhr haben einen Durchmesser von 5 Metern. Das Uhrwerk lässt jeweils um 12.00 Uhr, 17.00 Uhr und 19.00 Uhr über das Glockenspiel einen von vierzehn Chorälen erklingen.
2010 konnte nach 20 Jahren Aufbau die Wiedereinweihung gefeiert werden. Seit 2014 befindet sich eine Aussichtplattform auf St. Georgen, die bequem mit dem Fahrstuhl erreichbar ist und einen beeindruckenden Blick über die Altstadt und den Alten Hafen bietet.
Als ehemaliges Wohnhaus des Archidiakons wurde es um 1450 im Stil der norddeutschen Backstein-gotik errichtet. Wie auch viele andere gotische Bauwerke rund um den Marienkirchturm wurde das Archidiakonat im letzten Weltkrieg stark beschädigt und mit erheb-lichem Aufwand rekonstruiert. Von besonderer Bedeutung ist der reich gegliederte und mit Windlöchern verzierte Staffelgiebel an der Nordseite.
Der Fürstenhof war der Sitz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar. Seine jetzige Gestalt setzt sich aus zwei fast rechtwinklig zueinander stehenden Flügeln zusammen. Der westliche Flügel, das sogenannte „Alte Haus“, entstand 1512/13. Er ist noch den spät gotischen Gestaltungsprinzipien
verhaftet. Das „Neue Haus“ entstand in den Jahren 1553 bis 1555 im Stil der italienischen Renaissance. Es ist mit plastischem Kalkstein- und Terrakottaschmuck reich verziert. Die drei Geschosse werden durch figürliche Friese voneinander geschieden. Eine reiche plastische Ausgestaltung weisen auch die Portale der Tordurchfahrt auf. Nach der Abtretung Wismars an die schwedische Krone 1648 wurde von 1653 bis 1802 das höchste schwedische Gericht für die schwedischen Besitzungen in Norddeutschland, das sogenannte Tribunal, im Fürstenhof eingerichtet.
Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist heute der Fürstenhof Sitz des Amtsgerichtes Wismar.
Die St.-Georgen-Kirche ist eine der drei großen Hauptkirchen Wismars und ein hervorragendes Baudenkmal norddeutscher Backsteingotik. Einst war sie das Gotteshaus der Handwerker und Gewerbetreibenden. Die Ursprünge der St.-Georgen-Kirche liegen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Ihre Errichtung fällt somit in die bewegte Zeit des späten Mittelalters und der Reformation. In einer jahrhundertelangen Bautätigkeit wurde die Kirche mehrfach verändert und 1594 fertiggestellt. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Seit 1990 findet der Wiederaufbau statt. 2010 fand die Wiederinbetriebnahme der Kirche statt. Mit der neu eröffneten Aussichtsplattform auf St. Georgen in 35 Meter Höhe ermöglicht Wismar seinen Besuchern einen neuen und eindrucksvollen Blick auf die zum UNESCO-Welterbe zählende Altstadt sowie den Alten Hafen. Die Aussichtsplattform ist bequem mit dem Fahrstuhl erreichbar.
Die rechteckige gotische Saalkirche entstand in ihrer heutigen Gestalt im 15. Jahrhundert unter Einbeziehung einiger Teile aus dem Vorgängerbau. Der Innenraum wird von einer bemalten Holzdecke abgeschlossen. Die barocke Deckenmalerei aus dem Jahre 1687 zeigt alttestamentarische Szenen. Einen besonders schönen Blick auf die Kirche hat man von der Hofseite. An die Kirche unmittelbar angebaut ist das sogenannte „Lange Haus“. Ursprünglich als Hospital erbaut, diente es lange Zeit als Altersheim.
Das Zeughaus gilt als eines der bedeutendsten barocken Zeugnisse schwedischer Militärarchitektur in Deutschland. 1700 wurde das alte durch ein neues ersetzt, nachdem 1699 eine gewaltige, durch ein starkes Gewitter ausgelöste Pulverturmexplosion das alte Zeughaus zerstört hatte. Von besonderer denkmalpflegerischer Bedeutung ist der einzigartige Dachstuhl, der durch seine doppelte Hängekonstruktion ein stützenfreies Obergeschoss von 60 x 15 m ermöglicht. Die Last des Dachstuhls ruht also nur auf den Umfassungsmauern. Heute befindet sich im Zeughaus die Stadtbibliothek mit über 85.000 Medieneinheiten.
Ein malerischer Platz in der Nähe des Alten Hafens. Hier stehen farbenprächtige Lagerhäuser und Speichergebäude, in denen sich Restaurants und Kneipen befinden.
Das Baumhaus ist ein Barockbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das quadratische Gebäude mit den zwei Schwedenköpfen vor dem Portal hat seinen Namen von dem früher hier gewesenen Schlagbaum. Der „Baum“ war ein schwimmendes Langholz, das zur Absperrung der Hafeneinfahrt diente. Sie wurde während der Nacht oder bei drohender Gefahr geschlossen.
Das Wassertor ist das letzte von fünf Stadttoren, die in die Stadtmauer eingebunden waren. Das um 1450 einem Vorgängerbau folgende Tor wurde im spätgotischen Stil errichtet. Während das Tor zur Stadtseite hin noch einen typischen spätgotischen Stufengiebel aufweist, zeigt sich der um 1600 umgebaute Nordgiebel in Form eines Dreiecks. Beide Giebelfassaden sind mit Blenden und je zwei Wappen geschmückt.
Straßenensemble mit wertvollen Giebel- und Traufenhäusern (u. a. ehemalige Speicher- und Brauhäuser) aus den Stilepochen der Gotik bis zum Klassizismus.
Sie ist einer der ältesten künstlichen Wasserläufe Deutschlands, die durch eine Stadt führen. Über den Mühlenteich, den Wallensteingraben und den Lostener See verbindet sie den Schweriner See mit der Ostsee. In der Mitte des 13. Jahrhunderts, unter Verwendung von Feldsteinen angelegt, diente die Grube lange Zeit zur Trink- und Brauchwasserversorgung der Stadtbewohner. Ihr Wasser trieb Mühlräder an und war Löschwasserreservoir.
Ihr 37 Meter hohes Mittelschiff ist das vierthöchste Kirchenschiff Deutschlands. Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde im 14. Jahrhundert begonnen. Ursprünglich hatte der Turm einen schlanken Dachreiter, der 1703 einem Orkan zum Opfer fiel. Durch den Einsturz des Turmes wurden auch große Teile der Inneneinrichtung zerstört, die man danach im Barockstil ersetzte. St. Nikolai war die Kirche der Schiffer und Fahrensleute.
Das Schabbellhaus wurde 1569 bis 1571 als Brauhaus und Wohnhaus für den späteren Wismarer Bürger-meister Hinrich Schabbell errichtet. Es ist eines der frühesten Renais-sancegebäude im Ostseegebiet. Heute befindet sich hier das Stadtgeschichtliche Museum.
Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums spiegeln die Kultur und Geschichte der Hansestadt Wismar und der umliegenden Region wider.
1815 entstand auf dem Gebiet der ehemaligen schwedischen Befesti-gungsanlage der aus Spenden finanzierte Lindengarten. Die alten Baumbestände und die vielen Bänke laden zum Verweilen ein. Besonders schön angelegt sind die Wege am Mühlenbach.
Das Gebäude, 1355 errichtet, wurde um das Jahr 1575 im Renaissancestil gestaltet und wurde nachweislich seit 1648 als Weinhandlung genutzt. Besonders sehenswert ist die Diele des „Weinberges“ mit seiner bemalten Balkendecke (1648). Seit 2014 ist der Weinberg komplett saniert.
Der „Alte Schwede“ wurde um 1380 erbaut. Im Mittelalter befanden sich im Erdgeschoss Wohn- und Geschäftsräume, darüber angeordnet Speicherböden. Erst 1878, als hier eine Gastwirtschaft einzog, erhielt das Gebäude den Namen „Alter Schwede“ zur Erinnerung an die Wismarer Schwedenzeit von 1648 bis 1803.
Die Wasserkunst wurde von 1580 bis 1602 im Stil der holländischen Renaissance erbaut und diente bis 1897 zur Trinkwasserversorgung der Stadt. Die Spruchbänder in lateinischer und deutscher Sprache berichten von der Trinkwasserversorgung in früheren Zeiten.
Der Marktplatz ist mit 10.000 m2 Fläche einer der größten in Norddeutschland.
Auf der Nordseite des Marktplatzes befindet sich das Rathaus. Im Jahre 1807 stürzte der linke Flügel des spätgotischen Vorgängerbaus ein. Das Rathaus wurde im klassi-zistischen Stil in der Zeit von 1817 bis 1819 wiederaufgebaut.
Der viergeschossige Jugendstilbau Krämerstraße/Ecke Lübsche Straße ist das Stammhaus de Karstadt AG. Rudolph Karstadt begründete in Wismar 1881 mit nur einem Angestellten sein späteres Imperium. Der Name der Krämerstraße mit ihren vielen sehenswerten Giebelhäusern weist auf die frühere und heutige Nutzung als Geschäftsstraße hin.