Wanderung Barockgarten Jersbek

Entfernung 3,84 km - Zeit 49 min

Bild: Karte Barockgarten Jersbek

Bild: Karte Barockgarten Jersbek




Roter Rundweg ca. 1,4 km

Blauer Rundweg ca. 2,7 km

Lila
Rundweg ca. 3,5 km


Photo-Galerie

Kurzbericht

8. Barockgarten Jersbek 11.04.2015

 

Start um  13.40 Uhr, Ende um 14.50 Uhr, 1 Stunde 10 Minuten

Gehzeit:  49 Minuten, 3,84 km

 

Beginn und Ende: Parkplatz gegenüber Fasanenhof

Wetter: sonnig, 19°

Schwierigkeitsgrad: leicht

 

Endlich ist auch dieses Jahr der Frühling im Norden angekommen und wir nutzen die sonnigen Stunden für einen schönen Spaziergang im Barockgarten Jersbek. Die Gartenanlage lässt den Charme der vergangenen Zeiten noch erahnen. Wir spazieren unter herrlichen Alleen, der Boden ist bedeckt von gelben Blüten des Scharbockkrauts, weißen Buschwindröschen und einigen gelben Schlüssel-blumen. Der große lila Rundweg führt bis hin zum Begräbniswald, eine besondere Alternative der Bestattung in Urnen unter einem Baum. Der Spaziergang ist aus unserer Sicht besonders im Frühjahr zu empfehlen.

Hier findest du Historisches zum Jersbeker Park:

http://www.jersbeker-park.de/www-jersbeker-park-historisches-html.html 

Die Texte der Stationen wurden entnommen aus: www.jersbeker-park.de


Die 10 Stationen


Bild: Parkplatz, Fasenhof und Küchengarten

STATION 1: PARKPLATZ, FASANANHOF UND KÜCHENGARTEN

Der Parkplatz für PKW und Busse an der Allee nach Bargdfeld-Stegen wurde 2004 von der Gemeinde Jersbek u.a. für die Besucher des Parks ausgebaut. Den "Fasanenhof" hatte Bendix von Ahlefeldt für die Übernachtung seiner Gäste errichten lassen. Er schenkte ihn 1755 seinem Kammerdiener J. PH. Hopfe. Nach etlichen Besitzerwechseln wurde er an den Rand des Küchengartens verlegt und nach einem Brand ca. 1860 in der heutigen Form neu erbaut.


STATION 2: RONDELL UND TORHAUS

Das Rondell war früher vollständig mit Kopfsteinen gepflastert und von einem Kranz aus Linden umgeben. Es wurde 2004/2005 neu gestaltet, hierbei wurde auch das Spritzenhaus von 1879 saniert und eine neue Toranlage zum Park erstellt.

Das zweigeschossige Torhaus ist der historische, ursprünglich einzige Zugang zum Wirtschaftshof und Herrenhaus. Erbaut 1678 unter Hans-Adolf von Buchwaldt, erhielt es unter Bendix von Ahlefeldt seine heutige Form mit Walmdach und Dachreiter, dessen Uhr für den Wirtschaftsbetrieb unentbehrlich war. In seinem Keller befand sich das Gutsgefängnis. Die 1840 im Winkel angebauten einflügeligen Seitengebäude dienten als Wohnungen für die Gutsarbeiter. 


Bild: Standort des ehemaligen Gartenhauses

STATION 3: STANDORT DES EHEMALIGEN GARTENHAUSES

Auf der Achse hinter dem Parkeingang wur-de wohl 1738 ein eineinhalbgeschossiger Saalbau mit zwei seitlichen Räumen errichtet. Hier konnte der kunst-sinnige Gutsherr Opern und Konzerte veranstalten und Feste feiern. Vermutlich wegen Baufälligkeit wurde er 1820 abgebrochen. Von der vorgelagerten Terrasse führte eine Freitreppe in das Parterre, die seitlichen Wangen trugen je eine Sphinx.


Bild: Lindenkreis " Zwölf Apostel"

STATION 4: LINDENKREIS "ZWÖLF APOSTEL"

Die im Kreis gepflanzten 12 Linden bildeten ursprünglich einen kleinen "Grünen Salon", der durch kurze Wege zugänglich war. Einen ähnlichen "Salon de verdure" gab es einst auch westlich der Hauptachse. Hier konnte der Gutsherr im Sommer in kleinem Kreis Gäste empfangen.


Bild: Heckengang

STATION 5: HECKENGANG UND PAVILLONS

Der rund 7,50 m breite und hohe Hek-kengang aus Linden stellt als "Allée couverte" (geschlossene Allee) eine Sonderform der vielfältigen Alleen in Jersbek dar. Oben ist sie mit einem schmalen "Himmelsstrich" geöffnet. Mit rund 210 m Länge wird sie an der Mitte an der Einmündung einer mit alten Hainbuchenhecken bewachsenen Quer--achse durch eine kreisrunde, oben offene Form geziert. Der Heckengang wird von der Gutsverwaltung heute wie-der wie früher jährlich geschnitten, um eine dichte Außenhaut zu erhalten.

Im Norden endet der Heckengang an der Querallee auf einem kleinen Platz, an dem einst über Eck zwei kleine Pavillons aus Lattenwerk standen, die mit Leinwand verkleidet waren. 


STATION 6: ALLEEN UND BAUMSANIERUNG

Alleen gehörten in der Barockzeit zu den vornehmsten Gartenelementen. In Jersbek gibt es noch heute verschiedene Formen. Die wichtigste ist die rund 500 m lange vierreihige Hauptallee im Gutspark, auch "Windallee" genannt. Sie führt, durch einen doppelreihigen ovalen Lindenkranz mit der etwas schmaleren Querallee verbunden, nach Norden zum Waldquartier. Die breite Mittelachse ist perspektivisch angelegt und erweitert sich nach Norden um 3 m, wodurch sie optisch verlängert wird. Eine "durchgehauene Allee" führt anschließend als Waldweg noch 2 km weiter nach Norden.

Die westliche zweireihige Seitenallee war früher als "Hochhecke" gestaltet, eine "Palisade à l`italienne", ebenso die nicht erhaltene Verbindungsallee zum Gartenhaus. Eine weitere Allee schmückt denn ehemaligen Wirtschaftshof.

Auf eine zunächst zweireihige, heute mit Kastanien bepflanzte Straßenallee von Bargfeld-Stegen folgt eine vierreihige, rund 700 m lange Lindenallee. Sie bilden damals wie heute die Zufahrt nach Jersbek.

Aufgrund der unnatürlich engen Pflanzung der Bäume konnten die Linden keine breiten Kronen ausbilden. Dieses führte im Lauf der Jahrzehnte zu unnatürlichem Längenwachstum und so zu Trockenschäden in den Wipfeln sowie nachfolgendem Bruch. Infolge der Mehrstämmigkeit der Kronen sind viele Stämme hohl und in ihrer Standfestigkeit gefährdet. Mit Hilfe von Kroneneinkürzungen und Entlastungsschnitten wird seit 1984 versucht, die rund 270 Jahre alten Linden noch möglichst lange zu halten. Nachpflanzungen in Lücken sollen das historische Pflanzraster für die Zukunft erhalten.


STATION 7: WASSERBECKEN UND JAGDSTERNE

Am Nordende der Hauptallee liegt ein kleines acht eckiges Wasserbecken, das einst im Zentrum eine Sandsteinvase besaß. Nach seiner Sanierung 2006 mit einer modernen Unterbefestigung dient es heute auch als Feuerlöschteich für die benachbarte ehemalige Gutsförsterei.

Über der Wasserfläche liegt zugleich ein Schnittpunkt von zwei Achsen der beiden angrenzenden Jagdsterne, die mit ihren sternförmigen Schneisen für Treibjagden eingerichtet waren. Außen wurde dann jeweils um die Waldstücke eine lange Schnur mit großen Tüchern gehängt, deren Flattern die Tiere daran hindern sollte, "durch die Lappen zu gehen".


STATION 8: GRABANLAGE VON COSSEL

Eine fast kreisrunde Feldsteinmauer im Wald östlich der Jagdsterne umschließt zwei Grabstätten: Nachdem seine Frau Maria Elísabeth am 5. April 1789 gestorben war, ließ der Gutsbesitzer Paschen von Cossel hier, fernab vom Friedhof in Sülfeld, eine eigene Grabanlage errichten. Ursprünglich lag der Eingang im Süden zwischen zwei großen Findlingen; als Grabwächter diente bis 1945 ein vom ehemaligen Brunnen im Parterre umgesetzter "Titan". Nach seinem Tode am 17 Januar 1805 wurde auch Paschen hier sechs Tage später "bei Fackelschein" beigesetzt. Die beiden schlichten Grabplatten wurden 1991 von der Gemeinde Jersbek erneuert. Der Gedenkstein von 1791 im Zentrum der Anlage erinnert mit seiner Inschrift daran, dass Paschen von Cossel Freimaurer war. 


STATION 9: EICHENALLEE OBERTEICHER WEG

Schon auf dem Kupferstich von 1747 ist zu sehen, dass die leibeigenen Bauern aus dem zu Jersbek gehörenden Dorf Elmenhorst durch eine lange Allee zur Arbeit fuhren. Heute findet man hier eine um 1780 erneuerte und mittlerweile wieder stark lückige Eichenallee, denn die Bäume stehen nicht in, sondern vor den seitlichen Knicks. Vor einigen Jahren konnte die Gemeinde Jersbek im Süden mit der Erneuerung der Allee beginnen; dies soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.


STATION 10: EISKELLER UND EHEMALIGE HOLLÄNDEREI

Auf einer natürlichen Anhöhe südwestlich des Wirtschaftshofes gelegen steht ein kleines um 1736 erbautes, reetgedecktes Gebäude, dessen 2 bis 3 m dicke Außenwände mit Granitfindlingen verkleidet sind. Der eigentliche Kühlraum ist ein 
6 m breiter, 7 m tiefer, sich nach unten verjüngender Trichter aus trockenen aufgesetzten Findlingen, der einst in jedem Jahr bis zum Rand mit Natureis gefüllt wurde. Der rund 20 qm große Vorraum diente zur kühlen Lagerung von Milch, Butter und Käse. Ein inzwischen nach zwei Brandstiftungen erneuerter Baumkranz aus Linden und Kastanien sorgte für ein beschattigtes Dach.

Die Milchwirtschaft im Gute wurde einst auch in Jersbek von eingewanderten holländischen Familien betrieben und trug oft zu einem Drittel zu den Gutseinnahmen bei. Die ehemalige "Holländerei" lag neben dem Eiskeller. Als um 1800 die Meierei wieder direkt vom Gut betrieben wurde, ließ der Gutsherr neue Gebäude auf der anderen Wegseite errichten.


Der Begräbniswald 

Der Begräbniswald „Waldfrieden am Barockpark“ bietet die letzte Ruhestätte am nördlichen Ende des Jersbeker Barockparks, dort wo der historische Jagdstern vom Wasserbassin in den Jersbeker Forst führt. 

Buchen als Hauptbaumart ragen inmitten des Begräbniswaldes empor. Eichen, Kirschen oder auch Eschen und Ahorne säumen den historischen Jagdstern und die Wege zu verschiedenen Punkten, von denen der Besucher den Blick in die freie Landschaft, zur 300 Jahre alten Eichen- oder zur 4-reihigen Lindenallee des Barockgartens schweifen lassen kann. 

In dem Begräbniswald haben Sie die Möglichkeit, sich am Fuße eines Baumes bestatten zu lassen. Interessierte können ein Einzelgrab wählen oder mit einem Familien- oder Gruppenbaum einen zukünftigen Bezugspunkt für sich und Ihre Familie oder Freunde gründen. Die Bäume können auf Wunsch persönlich ausgesucht und namentlich gekennzeichnet werden. 

Interessierte werden nach Voranmeldung kostenlos von unserer ortskundigen Mitarbeiterin herumgeführt und können sich über die Bestattungsform, Liegezeiten usw. informieren und beraten lassen.  ► Führungen 

Der Begräbniswald bietet Eltern bei Verlust eines ungeborenen Kindes die Möglichkeit ihre verstorbenen Kinder in einer würdevollen Umgebung an einem ► "Sternchenbaum" beizusetzen. Für betroffene Eltern sind die Grabstätten an einem „Sternchenbaum“ (ND 20 Jahre) kostenlos. Ein Nutzungsentgelt ist nicht zu zahlen. Es fällt lediglich das Beisetzungsentgelt an. 

Baumfriedhöfe bzw. Beisetzungen zu Fuße eines Baumes haben eine Jahrhunderte alte Kultur und waren sowohl in Skandinavien als auch im heutigen Osteuropa schon während des Mittelalters verbreitet. Der Wunsch vieler Menschen, die letzte Ruhestätte in der Natur zu finden und die antike Tradition der Bestattung im Freien wieder zu beleben, hat zur erneuten Verbreitung der Begräbniswälder in Deutschland während der letzten Jahre geführt. 

In einem Begräbniswald lässt man sich zu Fuße eines Baumes in der Natur statt unter einem Grabstein wie auf einem herkömmlichen Friedhof bestatten. Es sind ausschließlich Urnenbeisetzungen möglich, bei denen die Asche der Verstorbenen in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt wird. Somit gelangt die Asche des Verstorbenen über die Wurzeln des Baumes wieder zurück in den Kreislauf der Natur. 

Der Baum hingegen wird zu einem lebendigen Bezugspunkt für Familie und Angehörige. Der Begräbniswald zeichnet sich dadurch aus, dass außer der am Baum befindlichen Tafel keine weiteren Grabmale vorgesehen sind. Er bleibt somit in seinem natürlichen Zustand vollkommen erhalten und bedarf keiner gesonderten Grabpflege. Dementsprechend fallen auch keine Grabpflegekosten an, wie dies auf gewöhnlichen Friedhöfen der Fall ist.

Entnommen aus: www.waldfriedenambarockpark.de

Wanderbuch

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