Entfernung: 5,2 km - Zeit: 1 h 20 min
Start am 29.08.2016 um 12 Uhr, Ende um 14 Uhr,
2 Stunden
Gehzeit: 1 Stunde 20 Minuten
5,2 km, je 30 m bergauf und bergab
Beginn und Ende: Parkplatz beim Restaurant am Ihlsee
Wetter: bewölkt 16°
Wir fanden den Ihlsee und Ihlwald ob des vorher gelesenen sehr interessant. Immerhin 8 vom Aussterben bedrohte Arten, etc. Aber der kleine Satz in der Beschreibung, dass sich dies dem Wanderer wohl meist verborgen bleibt, stimmt. Unterwasserfauna ist nichts, was man vom Ufer aus sehen kann, wenn man denn auf diesem Weg das Wasser überhaupt mal richtig zu Gesicht bekommt. Wir waren jedenfalls etwas enttäuscht. Große, abgeschottete Grundstücke mit Prunkbauten neueren Datums verhindern meist einen Gang am Seeufer.
Hier wird beispielhaft jeder Zugang zum See verhindert. Wie es in einem Naturschutzgebiet zu so vielen neueren Bauten und sogar zu einer Seebadeanstalt in einem derart bedrohten See kommen kann, ist uns schleierhaft.
www.schleswig-holstein.nabu.de
NABU Naturschutzgebiet Ihlsee und Ihlwald
Der Ihlsee ist einer der bedeutendsten nährstoffarmen Seen Schleswig-Holsteins. Untergrund und Umgebung wurden stark ausgewaschen und weitgehend von Nährstoffen befreit. Kalk- und Nährstoffarmut gestatten nur bestimmten Pflanzenarten eine Entwicklung.
Am nördlichen Rand von Bad Segeberg liegen der Ihlwald und der angrenzende Ihlsee. Beide Bereiche bilden das vom NABU Bad Segeberg betreute Naturschutzgebiet. Dieses Schutzgebiet zeichnet eine Reihe von Besonderheiten aus.
Nährstoffarm
Der Ihlsee, im Norden Bad Segebergs gelegen, ist einer der bedeutsamsten nährstoffarmen Seen Schleswig-Holsteins. Er ist 28 ha groß und misst an der tiefsten Stelle 21 m. Sein Untergrund und seine Umgebung wurden durch eiszeitliche Sande gebildet, die im Laufe der Späteiszeit und der frühen Nacheiszeit stark ausgewaschen und daher weitgehend von Nährstoffen befreit wurden. Kalkarmut und Nährstoffarmut des Ihlsees gestatten nur bestimmten untergetauchten Pflanzenarten eine stärkere Entwicklung. Ihr Vorkommen bleibt auf nährstoffarme Gewässer wie den Ihlsee beschränkt.
Natürliche Entwicklung
Südlich des Ihlsees grenzt der so genannte Bruchwald an, der auf einem Weg durchwandert werden kann. Der Wald setzt sich aus Laubwald, Feuchtwald und Bruchwald zusammen und fällt besonders dadurch auf, dass er sich natürlich entwickeln kann. Es findet keine Pflege statt und nur im Bereich des Weges kommt hin und wieder die Säge zum Einsatz, wenn die Verkehrssicherheit es erfordert. Im Laubwald wachsen hauptsächlich Eiche, Esche, Buche und Ahorn, im Feucht- und Bruchwald finden wir besonders Birke und Erle. Das Unterholz ist teilweise sehr dicht, es findet eine ständige Verjüngung statt. An einigen Stellen hat sich der Königsfarn angesiedelt. Von der großen Zahl toter Bäume und querliegenden Totholzes profitieren fünf Spechtarten und eine Vielzahl von Baumpilzen. Die zahlreich vertretene Weidenmeise zimmert ihre Bruthöhlen selbst in die weichen Hölzer der Bäume.
Selten und bedroht
Bei dem Pflanzen-Inventar des Ihlsees handelt es sich um eine Aufzählung von Besonderheiten, wie sie nur selten zu finden sind. Nach der Roten Liste Schleswig-Holsteins sind davon allein acht Arten „vom Aussterben bedroht“, eine Art ist „stark gefährdet“ und fünf weitere Arten gelten als „gefährdet“. Die Verschlechterung der Wassergüte bedroht die seltenen Pflanzen des Ihlsee, die nur in einem nährstoffarmen Gewässer überleben können.
Dem Besucher bleibt diese Welt allerdings zumeist verborgen. Nur einmal im Jahr zeigen sich etwa die Blütenstände der seltenen Wasserlobelie Lobelia dortmanna, wenn sie zu Hunderten aus dem Wasser schauen. Oder die langen Triebe des Wechselblütigen Tausendblattes Myriophyllum alterniflorum erreichen die Wasseroberfläche. Daneben kommen im Ihlsee das Brachsenkraut Isoetes lacustris, der unscheinbare Pillenfarn Pilularia globulifera und weitere stark bedrohte Pflanzen der Roten Liste vor. Der Bruchwald mit seinen Totbäumen und Weichhölzern ist ein Refugium für Schwarzspecht, Grünspecht, Buntspecht, Mittelspecht und Kleinspecht. Rotkehlchen und Zaunkönig kommen in diesem Wald in einer Dichte vor, wie sie sonst selten zu finden ist.
Natura 2000 - Unser Naturerbe
Bereits 1936 wurde die Unterschutzstellung des Ihlsees beantragt, 1950 wurden der See und der angrenzende Bruchwald per Verordnung zum Naturschutzgebiet erklärt. Inzwischen ist das Gebiet wegen der Schutzwürdigkeit des nährstoffarmen Sees mit seiner seltenen Pflanzenwelt und wegen des Vorkommens der Bechsteinfledermaus sowie der Teichfledermaus als FFH-Gebiet ausgewiesen worden. Das europäische Naturschutzrecht verpflichtet zur Erhaltung und Wiederherstellung und enthält ein absolutes Verschlechterungsverbot. Naturschützer hoffen auf eine Rettung des Sees.