Entfernung: 8,9 km - 50 m bergauf und bergab
Dieser abwechslungsreiche Rundweg gibt Ihnen einen guten Einblick in unterschiedliche regionentypischen Landschaftsformen und Kulturräume, die hier, wie wir finden, völlig zurecht unter den Schutz der UNESCO gestellt wurde. Beeindruckend war für uns das Feuchtgebiet nördlich von Neuenkirchen.
Starten Sie die Tour, in dem vielleicht hübschesten Dorf auf der östlichen Schaalseeseite, Techin, mit seinen liebevoll restaurierten reetgedeckten Fachwerkhäusern, den alten Streuobstwiesen und einer einsamen Badestelle, von der sich auf der gegenüber liegenden Seite der Halbinsel Techin in einer Baumkrone ein Seeadlerhorst entdecken lässt. Die geschützte Lage des Techiner Sees bietet einer Vielzahl Zugvögel, wie Kraniche, verschiedene Wildenten und Gänsearten einen geeigneten Rastplatz.
Der Weg führt entlang an geschützten Mooren und Feuchtgebieten des NSG Techin. Am »Kranichhof« überqueren Sie die Landstraße und erreichen über einen Pfad, der hier östlich abgeht, bald die Nordspitze des Neuenkirchener Sees, der einst durch das Abtauen von Gletschereis entstanden ist. Ein schmaler Weg führt dicht am Ostufer vorbei.
Am Nordende hinter der Badestelle lohnt es sich, das namensgebenden Dorf mit seiner uralten Feldsteinkirche zu besuchen, die deutlich sichtbar, in zwei Bauphasen entstanden ist. Der Chor aus wuchtigen Feldsteinen ist über 800 Jahre alt. Den Schlüssel gibt es im »Gasthaus am See«, das auch sehr gute, regionale Küche anbietet. Verlassen Sie nun den Ort in Richtung Schaalsee, queren Sie rasch eine mittelalterliche Feldsteinbrücke. Hier lässt sich eines der ehrgeizigsten Renaturierungsprojekte der Region beobachten: entlang einer halboffenen Weidelandschaft erstreckt sich eine großflächige Moorrinne von Neuenkirchen bis in das nördlich gelegene Klein Salitz, die derzeit wiedervernässt wird und damit zum geschützten Lebensraum etwa für brütende Kraniche wird. Im weiteren Verlauf des Spurweges gelangen Sie zum Ausgangspunkt zurück, besonders schön ist der Weg über den Hügelkamm auf der Westseite des Neuenkirchener Sees.
entnommen aus: www.outdooraktive.com
Schon 1194 wird Neuenkirchen urkundlich als Parochie 'Nigenkerchen' erwähnt. Für diese Zeit üblich wird abseits des alten Dorfes von den neuen christlichen Siedlern eine
Holz- oder Feldsteinkirche errichtet. Teile des heutigen Feldsteinchores stammen wohl von dieser ersten, bereits 1197 errichteten Kirche, vermutlich auch die später als Gruft genutzte Sakristei auf der Südseite. Das Kirchenschiff mit integriertem Glockenstuhl wurde erst 1680 in Fachwerkbauweise an den Chor gesetzt, zeitgleich mit der nördlichen
Eingangsvorhalle am Chor, wie aus der Inschrift am Türbalken zu entnehmen ist. Es ist aber durchaus anzunehmen, dass die Kirche bereits davor ein Schiff besessen hat, schließlich trennt ein mächtiger Triumphbogen den Chorraum ab.
Quellen: Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim, Buch, ZEBI u. START e.V., Edition Temmen, 2001